Sie gehört zu den charmant betulichen Ritualen der österreichischen Innenpolitik, wie Claus Pándi trefflich schreibt: die Rede des Bundespräsidenten. In früheren, groß-koalitionären Zeiten war sie meist harmlos bis sorgenvoll, die älteren Herrschaften wechselten zwischen Großvater der Nation und Laienpriester. An der Tonalität hat sich auch bei Alexander Van der Bellen nicht wirklich etwas geändert, launiger sind die Reden geworden als unter Heinz Fischer oder Thomas Klestil. Und sonst?