Eine ernüchternde Studie zeigt auf, dass die Akzeptanz für Frauen in Führungspositionen sinkt und die Vorurteile steigen. Und: Während die Generation der 55- bis 65-Jährigen inzwischen Managerinnen großteils als Selbstverständlichkeit sieht, nimmt die Toleranz bei den Jüngeren dramatisch ab.
Massive Vorurteile gegenüber Frauen in Führungspositionen: Neueste Umfragedaten zeigen, dass sich jede zweite Person unwohl fühlen würde, wenn eine Frau ein Unternehmen führt.Auch Frauen haben Vorurteile gegenüber Frauen in FührungspositionenDer Reykjavík Index for Leadership misst, wie die Gesellschaft Frauen und Männer hinsichtlich ihrer Eignung für Führungsaufgaben wahrnimmt und untersucht, wie zufrieden die Gesellschaft insgesamt mit weiblichen Führungskräften ist. Die aktuellen Ergebnisse zeigen einen Abwärtstrend in den G7-Ländern. Zusätzlich wurden in diesem Jahr (2023/24) Daten aus allen nordischen Ländern, einschließlich Dänemark, Finnland, Island, Norwegen, Schweden und den Niederlanden erhoben. Die Ergebnisse: Sowohl Männer als auch Frauen haben Vorurteile gegenüber Frauen in Führungsrollen: Die Daten der G7-Staaten zeigen nicht nur eine wachsende Kluft zwischen den Geschlechtern, sondern auch einen Rückschritt bei der Haltung von Frauen gegenüber anderen Frauen in Führungspositionen: Von 75 Indexpunkten in 2022/23 (100 würde bedeuten: Es gibt keine Vorurteile) auf 73 Indexpunkte in 2023/24. Männer haben noch größere Vorurteile: von 70 Indexpunkten in 2022/23 auf 66 Indexpunkte 2023/24. Junge Menschen sind voreingenommener als ihre Eltern: So erreicht die Altersgruppe der 55- bis 65-Jährigen im Jahr 2018/19 noch 73 Indexpunkte, während die 18- bis 34-Jährigen bei 70 Indexpunkten liegen. Im Jahr 2023/24 ist der Unterschied zwischen den Generationenmit 11 Indexpunkten fast viermal so groß: Die Zahl der Indexpunkte bei 55- bis 65-Jährigen ist auf 75 gestiegen, während die der 18- bis 34-Jährigen auf 64 zurückgefallen ist. Durchschnittliche Indexwerte der G7-Länder fallen ab. Die Forschung zeigt einen Abwärtstrend beim Streben nach Geschlechtergleichstellung: von 73 Indexpunkten in den Jahren von 2019, 2020 und 2021 zu 72 Indexpunkten im Jahr 2022/23 auf 70 Indexpunkte in2023/24. Nur eine Frau an der Spitze eines österreichischen BörsenunternehmensTatsache ist, dass nur wenigen Frauen der Sprung an die Spitze großer Unternehmen gelingt. So gibt es unter allen an der Wiener Börse gelisteten österreichischen Unternehmen nur ein einziges mit einer Vorstandsvorsitzenden, nämlich die Immofinanz AG mit ihrer Chefin Radka Doehring.