In Tschechien ist es in den von Hochwasser und Überschwemmungen betroffenen Gebieten vereinzelt zu Plünderungen gekommen. Der Polizei wurden bisher drei derartige Vorfälle gemeldet, teilte Innenminister Vit Rakusan nach einer Krisensitzung in Prag mit. In solchen Katastrophenlagen sieht das Gesetz deutlich härtere Strafen für derartige Vergehen vor. Wer ein Haus ausraubt, muss mit bis zu 15 Jahren Haft ohne Bewährung rechnen.
Entlang der Elbe an der Grenze zu Sachsen in Deutschland wird im Laufe des Tages ein weiterer Anstieg des Wasserpegels erwartet. In Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) sollen Hochwasserbarrieren und Sandsäcke das Stadtgebiet schützen. An der Marienbrücke wurde eine Person in der Elbe gesichtet, jedoch blieb eine Suchaktion ohne Erfolg.Höchste HochwasseralarmstufeViele Uferbereiche sind überflutet, und der Ortsteil Dolni Zleb im Elbtal ist derzeit nur per Bahn erreichbar. Landesweit herrscht an über 25 Pegelstationen weiterhin die höchste Hochwasseralarmstufe.Nach den verheerenden Überflutungen im Osten des Landes laufen dort bereits die ersten Aufräumarbeiten. Vielerorts bot sich den Helfern ein Bild der Zerstörung. Schlammmassen drangen in Geschäfte, Wohnungen und Schulen ein.Armee kam mit schwerem Gerät zum EinsatzHubschrauber brachten Trinkwasser und Lebensmittel in Städte und Gemeinden im Altvatergebirge an der Grenze zu Polen, die wegen beschädigter Straßen und eingestürzter Brücken von der Außenwelt abgeschnitten waren.Die Regierung in Prag richtete ein Hilfeersuchen an andere EU-Länder mit der Bitte um 15.000 Bautrockner zur Entfeuchtung von Räumen. Rund 8000 Geräte werden derzeit aus den eigenen Reserven verteilt. Im Nachbarland Slowakei verharrte die Donau in der Hauptstadt Bratislava auf einem hohen Niveau von mehr als 9,7 Metern über dem Pegelnullpunkt. Vor den Unwettern waren es rund zwei Meter.