Was haben die Gespräche der drei stimmenstärksten Parteien FPÖ, ÖVP und SPÖ ergeben? Darüber ließ sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Montag von den Parteichefs informieren. Als erster Gesprächspartner war Herbert Kickl in die Hofburg geladen. Er hatte sogar ein kleines, blaues Geschenk dabei. Wie es nun weitergeht? Dazu will sich Van der Bellen in den kommenden Tagen äußern.
„Alles rechtzeitig“, antwortete der Gastgeber auf Journalistenfragen, welche Erwartungen er an das Gespräch mit dem FPÖ-Chef habe. Nach einer kurzen Begrüßung und einem kurzen gemeinsamen Foto verschwanden die beiden hinter der roten Tapetentür. Neben seinem Laptop hatte Kickl auch eine blaue Box dabei. Nach der rund 50-minütigen Unterredung verriet Kickl, dass es sich um ein kleines Geschenk für seinen Gesprächspartner gehandelt habe.Eule in der BoxÜber den Inhalt des mysteriösen Päckchens sagte der Parteichef offiziell nichts – Insidern zufolge soll es sich aber um eine Eulen-Figur gehandelt haben, die Weisheit symbolisieren soll ...ÖVP-Chef Nehammer traf um 15 Uhr ein. Er hatte übrigens kein Geschenk dabei. Nach dem Termin ließ sich Nehammer außer einem knappen „Wiedersehen!“ nichts entlocken. Davor hatte auch Kickl die wartenden Journalisten vertröstet. Er werde erst dann eine öffentliche Stellungnahme abgeben, wenn Van der Bellen mit allen drei Parteichefs gesprochen und sich selbst geäußert habe, sagte er beim Hinausgehen.Als Letzter dran war SPÖ-Chef Andreas Babler. Auch von diesem Meeting drang vorerst nichts nach außen. Nun muss Van der Bellen die Weichen für die nächste Regierung stellen. Dabei zeichnet sich eine Zusammenarbeit zwischen der ÖVP und der SPÖ ab.Klare Verhältnisse nur mit den NEOS?Van der Bellen hatte bereits nach der Nationalratswahl betont, für Klarheit und Stabilität sorgen zu wollen. Daher werden wohl die beiden genannten Parteien einen dritten im Bunde benötigen – hier kristallisierten sich in den vergangenen Wochen die NEOS heraus. Ein Statement seitens des Staatsoberhaupts wird es am Montag nicht geben.Anlässlich der SPÖ-Parteigremien wollte sich Babler am Montagvormittag nicht zum Fortgang der Gespräche äußern. Er wartet ab, welche Schritte Van der Bellen als Nächstes setzt. Ob es in Richtung Opposition oder Regierung gehen soll, wurde am Rande des Präsidiums nur vom oberösterreichischen Landeschef Michael Lindner beantwortet. Ziel der SPÖ sei es, die Lebensbedingungen für die Menschen zu verbessern: „Das wird nur mit einer Regierungsbeteiligung möglich sein.“