Laut dem südkoreanischen Geheimdienst befinden sich 1500 nordkoreanische Soldaten derzeit in Russland, um für den Ukraine-Krieg ausgebildet zu werden. Insgesamt sollen dem Vernehmen nach sogar bis zu 12.000 Soldaten an die Front geschickt werden. Diese Entwicklung bereitet nicht nur den NATO-Staaten große Sorgen. Auch Südkorea ist alarmiert und erwägt nun Waffenlieferungen an Kiew.
Es würden diplomatische, wirtschaftliche und militärische Maßnahmen gegen verschiedene Szenarien einer militärischen Zusammenarbeit zwischen Nordkorea und Russland vorbereitet, hieß es aus dem Präsidialamt in Seoul. Dazu gehöre auch die Lieferung von Waffen an die Ukraine, falls sich die Lage verschlechtern sollte.„Wir würden als Teil der schrittweisen Szenarien die Lieferung von Waffen zu Verteidigungszwecken in Betracht ziehen, und wenn es den Anschein hat, dass sie zu weit gehen, könnten wir auch einen offensiven Einsatz in Betracht ziehen“, erklärte ein Vertreter des Präsidialamtes. Südkorea, ein führender Rüstungsproduzent, liefert der Ukraine bisher nur nicht tödliche Ausrüstung etwa zur Minenräumung.Pjöngjang unterstützt den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits massiv mit Waffen und Munition. Dem südkoreanischen Geheimdienst zufolge liefert das international weitgehend isolierte Land vor allem Artilleriegeschosse und Kurzstreckenraketen. Sowohl Russland als auch Nordkorea bestreiten aber mögliche Waffenlieferungen.Nordkorea weist Berichte über Truppenentsendungen zurückDas nordkoreanische Regime dementiert auch die Berichte über Truppenentsendungen. Die von Südkorea erhobenen Vorwürfe zielten darauf ab, „dem Ansehen der Demokratischen Volksrepublik Korea zu schaden, und die legitimen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen zwei souveränen Staaten zu untergraben“, sagte der Vertreter Nordkoreas am Montag beim Treffen eines Ausschusses der UNO-Generalversammlung in New York.Der von Seoul einbestellte russische Botschafter erklärt lediglich, dass die Zusammenarbeit von Russland und Nordkorea sich „nicht gegen südkoreanische Sicherheitsinteressen“ richte. Weder die NATO noch die USA bestätigten die Berichte, warnten aber davor, dass ein solcher Schritt eine möglicherweise gefährliche Eskalation bedeuten könne.