Ende August hatte die Pierer Mobility bekannt gegeben, sich von weiteren 200 Mitarbeitern trennen zu müssen. Am Montag verriet der Motorrad- und E-Bike-Hersteller dann: Die Krise hält weiter an! Umsatz- und Ergebnispläne für heuer wurden gekappt. An der Spitze des Konzerns, zu dem KTM, GasGas, Husqvarna und MV Agusta gehören, haben nun nur noch zwei Männer das Sagen.
Eine eingebrochene Nachfrage nach Motorrädern in den USA, in der vor allem das Niedrigpreissegment zieht, in Europa auch ein weiterhin eher verhaltener Markt, außerdem ein viel langsamerer Abbau der Lagerstände als gedacht – all das sorgte am Montagabend dafür, dass die Pierer Mobility (KTM, Husqvarna, GasGas, MV Agusta) bekannt gab, ihre Prognosen für das Geschäftsjahr 2024 zu kappen.Ende August gab man nden Abbau von 200 Mitarbeitern bekanntDie Krise, die das Unternehmen durchlebt, hält also weiter an. Schon im Dezember hatte man ja bekannt gegeben, beim Personal Einschnitte vorzunehmen und Teile der Produktion und Forschung und Entwicklung nach Asien zu verlegen. Ende August dann der nächste Schock: Weitere 200 Mitarbeiter müssen gehen.Auch jetzt kehrt noch keine Ruhe ein. Aber: Weil man Händler und Zuliefererbetriebe in der auch für sie nicht einfachen Zeit weiterhin unterstützt, nimmt man in Kauf, dass die eigene Verschuldung dadurch weiter steigt, ließ der Motorrad- und E-Bike-Hersteller aus Mattighofen wissen, der zugleich auch den Vorstand der Konzernspitze schrumpfte.Von sechs auf zwei ManagerStatt die Verantwortung weiter auf sechs Manager zu verteilen, werken hier nur noch Eigentümer Stefan Pierer und Gottfried Neumeister. Letzterer war erst mit Anfang September ins Unternehmen gekommen, stieg da sofort als Co-Chef ein. Jetzt bildet der 47-Jährige gemeinsam mit Pierer die Doppelspitze, ist außerdem auch noch Vorstand bei der KTM AG. Die Reduktion soll auch als Zeichen der Agilität zu sehen sein, Abstimmungen werden ab sofort schneller möglich.Mit Niki Lauda hat er flyniki gegründetDoch wer ist der Mann überhaupt, der‘s jetzt mit Pierer richten soll? Neumeister war bis Juni 2023 beim Cateringunternehmen DO & CO tätig – in verschiedenen führenden Funktionen. Mit Niki Lauda hatte Neumeister außerdem flyniki gegründet und war als Geschäftsführer für den Aufbau des Luftfahrtgeschäfts, bis zum Verkauf an Air Berlin, verantwortlich. Neumeister ist nach wie Vorstand der Privatstiftung Lauda. Bei DO & CO hatte er gezeigt, dass er abliefern kann, wenn zugleich ein starker Eigentümer im Vorstand tätig ist. Diese Stärke braucht‘s auch bei der Pierer Mobility.