Obwohl der Automobil-Weltverband (FIA) die Bib-Affäre bei Red Bull wohl für „beendet“ erklärt hat, sorgt die Causa weiter für Aufregung in der Formel 1. Mercedes-Teamchef Toto Wolff etwa tobt hinsichtlich des „Schmierentheaters“, das Red Bull veranstaltet habe. Seine Hoffnung: „Ich schätze, die Führungsetage der FIA wird sich das anschauen.“
Vor dem Rennwochenende in Austin kursierten innerhalb der Königsklasse Gerüchte darüber, dass Red Bull einen Weg gefunden hat, die Höhe des vorderen Teils des Unterbodens ihres Boliden (Bib gennant) zwischen Qualifying und Rennen anzupassen. Es würde sich hier um eine raffinierte Schummelei handeln, weshalb sich der Automobil-Weltverband (FIA) zum Handeln gezwungen sah.Man fühlte dem Rennstall schließlich auf den Zahn. Red-Bull-Mitarbeiter demonstrierten mehreren FIA-Prüfern schließlich, wie aufwändig eine solche Anpassung mit den vorhandenen Mitteln wäre, berichtet „motorsport-total.com“. Damit sollten die Vorwürfe entkräftet werden. Für die FIA war die Vorführung offenbar überzeugend. Nikolas Tombazis als FIA-Verantwortlicher für Formelsport hat die Bib-Affäre anschließend für beendet erklärt.Affäre doch nicht beendet?Doch so einfach lässt sich das Thema für die anderen Teams nicht abhaken. Nachdem sich bereits McLaren-Boss Zak Brown kritisch geäußert hatte, legt nun Mercedes-Teamchef Wolff richtig nach und zeigt sich wenig begeistert vom „Schmierentheater“ bei Red Bull: „Diese Demonstration war wirklich toll. Wie sie den echten Besenstiel ins Auto gehalten haben, um zu zeigen, dass man die Sache nur so verstellen kann. Ich frage mich, wie lange es wohl gedauert hat, das zu bauen“, so der Österreicher mit sarkastischem Unterton.Doch damit nicht genug: „Mir war halt nicht klar, dass wir in der Formel 1 solche Bugs-Bunny-Vorrichtungen verwenden“, legt Wolff nach und betont schließlich: „Es reicht nicht aus, ein Versprechen zu geben, es nicht mehr zu machen“. Denn Red Bull erklärte beim übernächsten Rennen in Brasilien, mit einem angepassten Auto anzutreten. „Ich kann weder für die FIA noch für Nikolas sprechen. Aber es ist etwas, das lange Zeit nicht bemerkt wurde. Ich schätze, die Führungsetage der FIA wird sich das anschauen und überlegen, was weiter zu tun ist“, fordert Wolff abschließend.