Häufig sind sich Formel-1-Piloten nicht mehr im Klaren, wann sie sich im Rahmen des Erlaubten bewegen und wann sie die Grenzen des Regelwerks überschreiten. Sie fordern deshalb nun klare Anweisungen seitens der FIA.
„Es ist schwierig, über irgendwelche Vorgaben nachzudenken, wenn du gerade überholst und 20 Meter später innen anbremst. Da fragst du dich nicht, ob du beim Scheitelpunkt vorne bist oder ob die Sportkommissare dein Verhalten als falsch einstufen“, kritisiert Carlos Sainz etwa.Stroll wünscht sich „einfachere Spielregeln“Worte, denen sich Aston Martins Lance Stroll nur anschließen kann. „Früher war es einfacher. Da musste man Platz lassen, sobald ein anderes Auto auch nur ein Stück neben dir war. Jetzt musst du dich in einer bestimmten Position seitlich zum anderen Fahrzeug befinden und so weiter. Das Racing ist eine Raketenwissenschaft geworden. Deshalb finde ich, es wäre an der Zeit für etwas einfachere Spielregeln“, zitiert „Motorsport-total.com“ den Kanadier. Yuki Tsunoda geht sogar noch einen Schritt weiter, der Japaner ist der Ansicht, die Rennkommissare würden von den Fahrern verlangen, sich wie KI-gesteuerte Maschinen zu verhalten. TeufelskreisGewohnt klare Worte findet auch Max Verstappen, der dreifache Weltmeister schimpft: „Ich glaube, wir kommen an einen Punkt, an dem ich immer das Regelbuch im Auto dabeihaben muss. Und dieses Buch ist über die Jahre ziemlich dicker geworden. Wir sind definitiv überreguliert.“ Wenngleich der Niederländer Nachsicht hat. „Wenn es keine Regeln mehr gibt und dann ein Zwischenfall passiert, dann heißt es gleich wieder: Es braucht mehr Regeln. Es ist immer das gleiche“, sieht der Red-Bull-Pilot einen Teufelskreis. Erst in Texas hatte ein Zweikampf zwischen Vertappen und Lando Norris für Wirbel gesorgt. Als der McLaren-Pilot von seinem WM-Rivalen wenige Runden vor dem Ziel aus der Kurve gedrängt wurde, verließ der Engländer die Strecke - ein Vergehen, das anschließend mit einer Fünf-Sekunden-Strafe geahndet wurde. Dass die FIA in diesem Fall eine Strafe aussprach, in der Vergangenheit ähnliche Situationen jedoch ohne weitere Diskussionen durchgehen ließ, will der Rennstall nicht auf sich sitzen lassen, er geht nun gegen die Entscheidung vor.