Der dritte Platz von Julia Scheib in Sölden soll für das Riesentorlauf-Team des ÖSV erst der Anfang gewesen sein. „Sie ist befreit gefahren und hat gezeigt, was sie kann – und wir können noch viel mehr“, meinte der neue Gruppentrainer Christian Perner, der laut eigener Aussage gern den Clown spielt.
Er ist ein Mitgrund, warum bei Scheib der Knoten bereits aufging und auch bei ihren Kolleginnen der Turnaround gelingen soll. „Ihr werdet noch viel Freude haben mit uns“, versicherte Perner.Der Steirer ist erst seit vergangenem Frühling an Bord. „Ich war immer überzeugt, die können alle Ski fahren. Wir müssen nur die richtigen Hebel bewegen, dann werden wir noch viel weiter kommen“, sagte der erfahrene Trainer, der zuvor im Europacup den männlichen Nachwuchs betreut hatte. „Jeder hat gelacht, weil ich gesagt habe, ich gehe zu den Damen. Ich habe gesagt: Wer zuletzt lacht, lacht am besten!“Lachen ist eine Facette, die unter Perner offenbar eine größere Rolle spielt als zuletzt. „Der Christian hat sicher einen guten Schwung ins Team gebracht. Abseits vom Skifahren hat er einen Schmäh drauf“, sagte Scheib. „Es macht Spaß mit ihm zu arbeiten.“ Perner selbst meinte, er spiele gerne den Clown, wenn es der Stimmung diene.Durststrecke endlich beendetAm 7. März 2016 hatte Österreich durch Eva-Maria Brem zuletzt bei einem Frauen-Riesentorlauf triumphiert. Niemand weiß, wann es wieder so weit sein wird – doch die Hoffnung, dass es bald sein könnte, ist seit Samstag merklich gewachsen. Und das, weil mit diesem Datum eine andere Durststrecke überwunden wurde: In Sölden erlöste Scheib die Österreicher mit dem ersten Weltcup-Podest im Riesentorlauf seit einem dritten Platz von Katharina Liensberger 2019 in Lienz.„Die anderen haben natürlich auch etwas mitgespielt, das darf man nicht vergessen. Aber Fakt ist, dass jetzt diese Diskussion über die podiumslose Zeit einmal vorbei ist. Es ist ein super Start, aber jetzt heißt es halt weiter dranbleiben“, sagte Frauen-Cheftrainer Roland Assinger, der sein Amt vor eineinhalb Jahren angetreten hatte. Hinter Scheib, die im ersten Durchgang einen schweren Patzer eingebaut hatte, klassierte sich mit Liensberger als Achte eine weitere Österreicherin in den Top Ten. Stephanie Brunner belegte den 14. Platz.