Das WM-Duell in der Formel 1 zwischen Weltmeister Max Verstappen und seinem Herausforderer Lando Norris hat sich in Mexiko weiter zugespitzt. Auch nach dem Rennen herrscht ordentlich Aufregung. Die harte Strafe gegen den Red-Bull-Piloten findet Norris berechtigt. Verstappen selbst findet sie „übertrieben“, hadert aber vor allem mit einem anderen Thema.
„Ich denke, ich muss dazu nicht viel sage“, legt Norris nach dem Rennen in Mexiko los – und steigert sich dann doch nochmal ins Thema rein. „Ich war vor Max in der Bremszone, auch am Scheitelpunkt. Ich bin der, der heute einen Crash vermeidet. Das ist der Unterschied“, stellt der Brite schließlich klar. Sein Kontrahent, der gleich zwei satte Zeitstrafen erhalten hat, hingegen gibt sich wortkarg und angefressen. „Ehrlich gesagt, 20 Sekunden ist eine Menge. Aber ich werde nicht darüber weinen, allerdings werde ich auch nicht meine Meinung dazu teilen.“ Verstappen hat „anderes Problem“Allerdings lässt sich auch der Niederländer schließlich noch etwas entlocken: „Ich hatte das Gefühl, dass Kurve vier schon etwas mehr ein Fragezeichen war. Kurve sieben ist, was es ist.“ Doch es sind weniger die Strafen, die die Laune des Weltmeisters in den Keller stürzen lassen. „Das Problem ist, dass wir zu langsam sind, und deshalb lande ich überhaupt in solchen Positionen. Das ist mein Problem!“„Ich sehe es nicht als Sieg oder so etwas, es ist eher, dass ich hoffe, dass Max anerkennt, dass er es übertrieben hat“, hofft andererseits Norris auf Einsicht bei seinem Konkurrenten. Ob damit zu rechnen ist? „Nächstes Jahr werden es dann 20-Sekundenstrafen sein. Aber es macht keinen Unterschied. Ich habe keine Meinung“, motzt der Niederländer und lässt so die Hoffnungen von Norris auf „Einsicht“ zumindest vorerst platzen. Heißes Saisonfinale wartetDer Brite hatte zudem den Eindruck, dass Verstappen nach den Ereignissen in Austin nochmal härter mit ihm umgegangen sei. „Es ist klar, dass es nicht zählt, ob er gewinnt oder Zweiter wird, sein einziger Job ist es, mich im Rennen zu schlagen. Dafür wird er sich auch selbst opfern, wie er es heute getan hat“, weiß Norris, der sich aber auf seine eigene Leistung konzentrieren möchte. So hat der Brite vor dem heißen Saisonfinale noch einen Wunsch: „Ich will gute Duelle mit ihm haben, harte Kämpfe, wie ich sie mit ihm schon oft gesehen haben – aber faire. Es wird immer am Limit sein, es wird auch immer hart sein mit Max. Ich werde fair Rennen fahren. Wenn er das nicht tut, dann laufen die Dinge eben so wie heute. Aber ich glaube, er will fair Rennen fahren, das hoffe ich. Ich glaube, er genießt diese Momente auch, wenn es ein fairer Kampf ist.“