Bei einem israelischen Angriff auf ein Wohngebäude im Gazastreifen sind am Dienstag mindestens 55 Menschen getötet worden. Wie die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA und die Terrormiliz Hamas berichteten, sind viele Frauen und Kinder unter den Todesopfern.
Auch der zivile Notfalldienst im Gazastreifen berichtete von 55 in Beit Lahiya getöteten Palästinensern. Dutzende Menschen seien zudem verletzt worden, hieß es weiter. Unter den Toten seien eine Mutter mit ihren fünf Kindern und eine weitere Mutter mit sechs Kindern gewesen, heißt es in einer ersten Opferliste des Rettungsdienstes.Opfer noch unter Trümmern, Spital überfordertViele Opfer werden noch unter den Trümmern des Gebäudes vermutet. Der Direktor des nahegelegenen Kamal Adwan Krankenhauses, erklärte, man sei angesichts der hohen Anzahl der Verletzten, die behandelt werden müssten, überfordert. „Die Welt muss handeln und darf dem Völkermord im Gazastreifen nicht einfach nur zuschauen“, sagte Dr. Hossam Abu Safiya gegenüber „Al Jazeera“. Das israelische Militär gab zunächst keine Stellungnahme ab.UN-Chef: „Gibt keine Alternative zur UNRWA“Indes herrscht Entsetzen über Israels Entscheidung, die palästinensische UN-Hilfsorganisation zu verbieten. „Es gibt keine Alternative zur UNRWA“, erklärte UN-Generalsekretär Antonio Guterres. Er warnte vor „verheerenden Folgen für palästinensische Flüchtlinge“ im besetzten Gebiet.Sieben westliche Länder hatten noch kurz vor der Entscheidung der Knesset ihre „tiefe Besorgnis“ über die Gesetzespläne geäußert. In einer Erklärung forderten die Außenminister Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Kanadas, Australiens, Japans und Südkoreas die israelische Regierung „nachdrücklich“ dazu auf, ihren internationalen Verpflichtungen nachzukommen.UNRWA soll Tätigkeit im Gazastreifen komplett einstellenLaut dem neu gebilligten umstrittenen Gesetz muss das Palästinenserhilfswerk UNRWA seine Arbeit in Israel im kommenden Jahr einstellen – die Tätigkeit auf israelischem Staatsgebiet wird der Organisation komplett untersagt. 92 von 120 Abgeordneten stimmten für das Vorhaben. Die Befürworter des Verbotes begründeten das Gesetz mit dem Vorwurf, dass einige UNRWA-Mitarbeiter in den Hamas-Überfall auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 verwickelt gewesen seien.