Kurt Seinitz, Außenpolitik-Chef der „Krone“, analysiert im krone.tv-Gespräch mit Jürgen Winterleitner die möglichen geopolitischen Folgen der US-Wahl 2024, die Krisen im Nahen Osten und die Bedeutung des Ukraine-Konflikts. Besonders Donald Trumps potenzielles Comeback als US-Präsident könnte, so Seinitz, eine große Veränderung für Europa und die Welt bedeuten.
Die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl zwischen Donald Trump (Republikaner) und Kamala Harris (Demokraten) birgt weitreichende Konsequenzen für die globale Politik. Kurt Seinitz, Außenpolitik-Experte der „Krone“ erklärt: „Wenn Trump gewinnt, bedeutet das auf keinen Fall das Gleiche wie zuvor.“Die europäischen Staaten müssten sich auf eine eigenständigere Außenpolitik vorbereiten, da die Unterstützung durch die USA in vielen Bereichen schwinden könnte. Die Folgen wären ein verstärkter Druck auf Europa, vor allem in sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Fragen.Naher Osten: Ein Konflikt mit weltweiter BrisanzDie Lage im Nahen Osten ist weiterhin angespannt. Der Konflikt zwischen Israel und dem kriegerischen Arm der Hamas im Gaza-Streifen hat zahlreiche Opfer gefordert und scheint sich in einem Endstadium zu befinden. Seinitz betont jedoch, dass die Krise damit nicht vorbei ist. „Es braucht eine Abkühlungsperiode, bevor man an eine politische Lösung denken kann,“ so der Außenpolitik-Experte. Auch der Einfluss des Iran, der sowohl Hamas als auch Hisbollah unterstützt, bleibt ein Risikofaktor für die gesamte Region.Ukraine-Krieg: Nordkorea als russischer VerbündeterEine neue Dimension im Ukraine-Konflikt ergibt sich durch die mögliche Unterstützung Russlands durch nordkoreanische Soldaten. Laut Seinitz könnte dies zur „Multiplizierung des Konflikts“ führen, da es die Beteiligung internationaler Kräfte weiter verstärken könnte. „Wenn Nordkorea wirklich involviert ist, dann bewegen wir uns in Richtung eines Weltkrieges,“ warnt Seinitz und hebt die Gefahr einer Eskalation hervor, die auch Europa betreffen würde.Externe Einflüsse auf die US-WahlenAuch die Rolle externer Akteure wie China und Russland bei den US-Wahlen ist ein wichtiges Thema. Zwar hält Seinitz den Einfluss für begrenzt, doch betont er die zunehmende Verbreitung von Fake News und Desinformationen. Die amerikanische Öffentlichkeit sei zunehmend gezwungen, die Echtheit von Nachrichten zu hinterfragen, was den Wahlkampf nachhaltig beeinflusst.Handlungsausblick: Europa zwischen den FrontenDie geopolitischen Entwicklungen zeigen, wie eng die Krisen und Konflikte miteinander verwoben sind. Europa steht vor der Herausforderung, eine stärkere Eigenständigkeit zu entwickeln – sei es im Bereich der Sicherheit oder der Diplomatie. Mit Blick auf die US-Wahl und die Krisenherde weltweit bleibt abzuwarten, welche Rolle die europäischen Staaten künftig einnehmen werden.