Im VW-Konzern ist Feuer am Dach. Nun wurde das Aus für das Audi-Werk in Brüssel angekündigt. Die Ingolstädter wollen den Standort im Februar 2025 definitiv stillegen. Derzeit konkretisieren sich die Verhandlungen mit einem möglichen Investor, der die Anlage übernehmen soll.
Dabei handelt es sich nach Informationen aus Unternehmenskreisen um einen Nutzfahrzeughersteller. Parallel laufe die Arbeitsgruppe zur Alternativverwendung des Werks weiter, so eine Sprecherin am Dienstag.In Brüssel bauen 3000 Beschäftigte nur ein einziges Modell: das elektrische SUV Q8 e-tron, das nicht gerade ein Kassenschlager ist und seit Lancierung modernerer Modelle wie des Q6 e-tron weiter unter Druck gerät.Der Q8 e-tron (damals nur e-tron genannt) markierte 2018 für Audi den Start in die Elektromobilität und lief viele Jahre weltweit sehr erfolgreich, doch zuletzt ist die Nachfrage eingebrochen. Seit Längerem wird über ein vorgezogenes Produktionsende diskutiert – nun soll es mit 28. Februar 2025 so weit sein.Die betroffenen Arbeitnehmer sind auf den Barrikaden, bei Protesten wurden Autoreifen vor der Fabrik angezündet. Mit der Entwendung von rund 200 Autoschlüsseln wollte die Belegschaft Druck auf die Geschäftsführung ausüben.Ein Problem des Standorts Brüssel ist die Lage. Weil das Gelände von einem Wohngebiet, Bahngleisen und der Autobahn umgeben ist, ist eine Erweiterung kaum möglich. Außerdem befinden sich nur wenige Zulieferer in der Nähe, was die Logistikkosten erhöht.Und die Konzernmutter ist ohnehin gerade dabei, Werke zu schließen. Da ist es nicht gerade naheliegend, in Brüssel eine neue Produktion zu starten.