Weil sie fanden, dass sie ihre Fotos und ihre Bräune ruinieren würden, haben zwei Influencerinnen aus Brasilien im Zuge einer Jacht-Party auf Rettungswesten verzichtet. Eine Welle erfasst ihr Boot, dieses sank – die beiden Frauen im Alter von 37 und 27 Jahren ertranken bei dem Unfall.
Sie wollten Ende September ausgiebig auf einer Luxusjacht feiern, doch Rettungswesten waren für die beiden Frauen an dem Tag keine passenden Accessoires. Sie wollten nach der Party zurück zur Küste und stiegen dafür in ein kleineres Boot um. Dessen Kapitän gab an, dass er gezwungen worden war, sechs Influencer mitzunehmen, obwohl das Gefährt nur auf fünf Personen zugelassen war. Aline Tamara Moreira de Amorim war laut ihrem Instagram-Profil gerne auf Booten unterwegs – Rettungsweste trug sie auf den Bildern nie:„Sie sagten, dass die Westen sie beim Bräunen behindern“„Einige wollten sie nicht anziehen, weil sie Selfies machten“, schildert der Polizeichef von Sao Vincente, Marcos Alexandre Alfino, vor wenigen Tagen die Situation. „Sie sagten, dass sie sie beim Bräunen behindern.“ Als eine riesige Welle das Boot traf, dürften die Partygäste diese Entscheidung bitter bereut haben. Das Boot versank in den Fluten. Der Kapitän und vier Passagiere überlebten. Die Leichen der beiden Ertrunkenen, Aline Tamara Moreira de Amorim und Beatriz Tavares da Silva Faria, wurden nach ein paar Tagen an die Küste gespült.Überlebende: „Wellengang sehr stark, wären fast gestorben“Der Kapitän erklärte der Polizei, er habe verzweifelt versucht, alle zu retten. Eine Überlebende schilderte den Todeskampf nach dem Unfall: „Der Wellengang war sehr stark, wir wären fast gestorben. Wir konnten nicht schwimmen“, so Camila. Sie habe gerade noch eine Rettungsweste in die Hände bekommen und sich an diese geklammert. „Ich wusste, dass ich das nicht lange aushalten würde. Ich habe mir den Fuß verletzt und viel Wasser geschluckt.“Ein Bild der 27-jährigen Influencerin Beatriz Tavares da Silva Faria:Die 37-jährige Influencerin, die ertrunken war, konnte ebenfalls nicht schwimmen. Sie hinterlässt ein Kind. Das 27-jährige Todesopfer war CrossFit-Trainerin und arbeitete schon seit ihrer Schulzeit als Model.Ermittlungen laufen Unterdessen laufen Ermittlungen, ob die Todesfälle hätten verhindert werden können. „All dies wird in aller Ruhe untersucht, um festzustellen, ob die Todesfälle auf Rücksichtslosigkeit oder Fahrlässigkeit zurückzuführen sind“, so Polizeichef Alfino.