Eigentlich möchte er sich bei Wahlempfehlungen zurückhalten, nun macht er aber eine Ausnahme: Am Mittwoch erklärte der ehemalige Gouverneur von Kalifornien, für wen er bei den kommenden US-Wahlen seine Stimme abgeben wird. Vor allem aufgrund seiner politischen Geschichte dürfte dies manche überraschen.
„Ich scheue mich nicht, meine Meinung zu sagen, aber ich hasse Politik und traue den meisten Politikern nicht“, leitet der „Terminator“ seine ernsten Worte auf X (vormals Twitter) ein.Für Kenner ist die Empfehlung keine ÜberraschungEntgegen seiner Parteilinie wird er nämlich nicht Donald Trump, sondern der Demokratin Kamala Harris seine Stimme geben. Wer den Republikaner kennt, wird von seiner Wahlempfehlung aber nicht überrascht sein, äußerte er sich doch zuvor schon öfter mehr als kritisch gegenüber dem andauernd polternden Donald Trump.„Ich will ehrlich zu Ihnen sein: Ich mag im Moment keine der beiden Parteien. Meine Republikaner haben die Schönheit des freien Marktes vergessen, die Defizite in die Höhe getrieben und Wahlergebnisse abgelehnt. Die Demokraten sind auch nicht besser im Umgang mit Defiziten, und ich mache mir Sorgen, dass ihre Kommunalpolitik unseren Städten durch steigende Kriminalität schadet“, so Schwarzenegger weiter.„Ich möchte abschalten“Die Politik sei daher immens frustrierend für ihn – und war derart stark, dass er am liebsten einfach abschalten würde, „aber ich kann nicht.“ Er sei stets Amerikaner, das stehe für ihn auch oberhalb seiner Mitgliedschaft in der Partei; und genau deswegen habe er sich entschlossen, dieses Mal demokratisch zu wählen.„Glaube, dass es viele gibt, die so fühlen wie ich“„Ich teile das mit Ihnen allen, weil ich glaube, dass es viele von Ihnen gibt, die so fühlen wie ich. Sie erkennen unser Land nicht wieder. Und Sie haben recht, wütend zu sein.“ Die Probleme im Land würden kein Ende nehmen, alle würden durchgehend wütender werden: „Die Einzigen, die von diesem Mist profitieren, sind die Politiker, die es vorziehen, Reden zu halten, um Wahlen zu gewinnen, anstatt den öffentlichen Dienst zu leisten, der das Leben der Amerikaner verbessern würde.“Dennoch macht er klar, worum es bei dieser Wahl tatsächlich geht. Ein Kandidat, der eine Wählerstimme nicht respektiere, es sei denn, sie ist für ihn selbst, oder dass gar Anhänger losgeschickt würden, um das Kapitol zu stürmen, hält Arnie gar für größere Feinde als China, Russland oder Nordkorea.Stimme für Trump für „Jahre des Schwachsinns“Eine Stimme für Trump sei ein Votum für „vier weitere Jahre des Schwachsinns ohne Ergebnisse, die uns immer wütender, gespaltener und hasserfüllter machen“, so der Ex-Politiker deutlich.Und weiter: „Wir müssen die Tür zu diesem Kapitel der amerikanischen Geschichte schließen, und ich weiß, dass der ehemalige Präsident Trump das nicht tun wird. Er wird spalten, er wird beleidigen, er wird neue Wege finden, noch unamerikanischer zu sein, als er es ohnehin schon war, und wir, das Volk, werden nichts als noch mehr Ärger bekommen.“Er sei mit dem politischen Programm von Harris und Waltz nicht einverstanden, dennoch ruft er seine Anhänger auf: „Gehen Sie wählen. Wenden Sie das Blatt und lassen Sie diesen Schrott hinter sich.“