Red Bulls Geduld mit Sergio Pérez nähert sich dem Nullpunkt. Das Rennen in Brasilien ist wohl die letzte Chance, zu überzeugen. „Da kommt der Moment, an dem schwierige Entscheidungen getroffen werden müssen“, sagt Teamchef Christian Horner. Die Jagd auf Jungstar Franco Colapinto beginnt.
Ausgerechnet das Debakel in seiner Heimat Mexiko dürfte das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Sergio „Checo“ Pérez steht bei Red Bull vor dem Aus. „Wenn man nicht abliefert, gerät man in den Fokus“, stellt Teamchef Christian Horner, eigentlich stets ein Pérez-Befürworter, klar. Die Geduld der „Bullen“ mit Pérez dürfte zu Ende sein, schließlich rutschte man in der Team-WM hinter McLaren und nun auch Ferrari auf Platz drei zurück. „Diesen Titel können wir damit vergessen“, ärgert sich Horner.„Wir sind darauf angewiesen, dass beide Autos regelmäßig punkten.“ Und momentan ist man bei Red Bull quasi ausschließlich auf den mit aller Kraft um den Titel kämpfenden Max Verstappen angewiesen. Der letzte Podestplatz von Pérez, der in der Fahrerwertung nur auf Rang acht liegt? Ist lange her, gelang am 4. Mai im Miami-Sprintrennen. Pérez hat eigentlich noch einen bis Ende 2025 laufenden Vertrag. Momentan scheint es aber fast undenkbar, dass dieser Kontrakt auch erfüllt wird.„Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, ...“Sogar eine Trennung noch in dieser Saison scheint da wahrscheinlicher. Die finanziellen Verluste durch das drohende Verpassen des Konstrukteurstitels sorgen für große Unruhe. „Als Team arbeiten wir hart, um ihn zu unterstützen“, so Horner. „Wir haben alles getan, was möglich ist und werden das auch beim nächsten Rennen tun. Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem einfach nicht noch mehr geht. Da kommt der Moment, an dem schwierige Entscheidungen getroffen werden müssen.“ Klingt schwer nach der allerallerletzten Chance für den 34-jährigen Pérez an diesem Wochenende in Brasilien.Jagd auf ColapintoVom vermeintlichen Auslaufmodell zu einer der heißesten Zukunftsaktien: Momentan in aller Munde ist Franco Colapinto. Der 21-jährige Argentinier sprang bei Williams als Aushilfepilot ein, überzeugte bei seinen bisher fünf Einsätzen. Sein Grundspeed und seine mentale Stärke machen den Rookie aus Buenos Aires auf dem Transfermarkt höchst interessant. Neben Sauber und Alpine streckt nun auch Red Bull die Fühler aus.