Die Regierung ist noch im Amt – und offenbar will Verkehrsministerin Leonore Gewessler auf den letzten Metern noch ihre „grüne“ Handschrift hinterlassen. Nach einem Aussetzen der Erhöhung 2024 plant Gewessler für nächstes Jahr eine saftige Anhebung der Lkw-Maut um bis zu 12,6 Prozent. Die Güterbeförderer sehen ihre Existenz gefährdet.
Mit beinahe 1,7 Milliarden Euro trägt der Schwerverkehr bereits sehr viel zu den Mauteinnahmen bei. Heuer wurde die Erhöhung der Maut ausgesetzt, 2025 soll sie aber in voller Höhe kommen. Das Plus liegt mit bis zu 12,6 Prozent klar über der Inflation. Neben der Teuerungsrate wird nämlich auch der CO₂-Ausstoß stärker berücksichtigt. Allerdings steigt der CO₂-Preis ohnehin auf 55 Euro pro Tonne im nächsten Jahr, was den Sprit sowieso verteuert.Markus Fischer, Sprecher der Transporteure in der Wirtschaftskammer, greift die Bundesministerin an: „Gewessler hält lieber an ihrer realitätsfernen Ideologie fest, anstatt die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.“ Einen wirklichen Bedarf für die Erhöhung gebe es nicht.Denn die Asfinag benötigt die 200 Millionen Euro zusätzlichen Einnahmen nicht dringend. „Für Neubau und Erhaltung von Schnellstraßen gibt sie sogar um rund 400 Millionen Euro weniger aus“, betont Fischer.Maut für Lkw in Österreich am höchstenDie Maut ist für Lkw in Österreich bereits so hoch wie in keinem anderen EU-Land, wie ein Beispiel zeigt: Mit 50 Euro kommt ein 40 Tonnen schwerer Lkw 106 Kilometer weit, nur in der Schweiz ist es noch teurer. In Polen kann man hingegen 572 Kilometer weit fahren, in Italien 334 Kilometer.Der Sektor der Güterbeförderer sieht sich in seiner Existenz gefährdet. „Die hohe Abgabenlast bedroht Existenzen und Arbeitsplätze von den rund 80.000 Beschäftigten bundesweit“, sagt Fischer. Dazu kommt, dass sich Transportkosten in den Preisen zahlreicher Güter wiederfinden.