Nach der verheerenden Flutkatastrophe in Spanien ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 205 gestiegen. Viele Menschen werden vermisst, Tausende Freiwillige helfen bei den Aufräumarbeiten. Freitagabend zitterte man auf den Balearen vor der Flut. Mallorcas Hauptstadt Palma schickte Bewohner kurzfristig sogar in den Lockdown.
Während in und rund um Valencia die Aufräumarbeiten anlaufen, zog das für die Unwetter verantwortliche Wetterphänomen weiter. Die Balearen erwarteten Freitagabend starke Unwetter auf den beliebten Touristeninseln Mallorca und Menorca. Dort kämpfte man in der Folge mit extremen Überschwemmungen. Samstagfrüh gab der Wetterdienst Aemet jedoch Entwarnung. Es gilt keine Warnstufe mehr für die Inselgruppe.Die Serra d’Alfàbia im Nordwesten der Insel war am stärksten betroffen: Am Freitag fielen dort tagsüber 113 Liter pro Quadratmeter. Auch in Llucmajor, in der Nähe von Cap Blanc, regnete es heftig mit 77 Litern pro Quadratmeter.In Pollença im Norden waren es 53,8 Liter, während am Hafen von Palma fast 50 Liter gemessen wurden. Im Flughafengebiet fielen 36 Liter, in Sóller 35 Liter. Im Vergleich zu Valencia, wo über 300 Liter fielen - an einem Tag gab es mehr Regen als sonst in einem ganzen Jahr -, ist dies zwar weniger, doch die Situation war ernst, berichtet die „Bild“.Bilder und Videos in Sozialen Netzwerken zeigen das Ausmaß der Fluten. Parks, Friedhöfe und Spielplätze gesperrtAm Flughafen von Palma de Mallorca gab es Verspätungen. In Palma wurde von Aktivitäten im Freien abgeraten, auch Autofahren sollte vermieden werden. Zusätzlich hat die Stadt Palma entschieden, bis Montag alle Friedhöfe, Parks und Spielplätze zu schließen. Auch für Teile von Andalusien im Süden Spaniens galten Unwetterwarnungen, für Huelva ganz im Südwesten der Region wurde sogar die höchste Warnstufe Rot ausgerufen.Familie vor Flut gerettetDie Lage auf der Insel war laut „Mallorca Zeitung“ am Sturzbach Ratxó (etwa 20 Kilometer nordwestlich von Palma im Naturpark Reserva d‘es Galatxó) besonders kritisch. Dort wurden am Freitag gegen 13.45 Uhr Ausflügler von den Wassermassen überrascht. Vier Frauen fanden Zuflucht in einer geschlossenen Hotelanlage, sie wurden gerettet.