2008 ging es bei der US-Wahl besonders schnell: Schon um 23.19 Uhr Ortszeit (5.19 Uhr MEZ) gestand der Republikaner John McCain seine Niederlage gegen den Demokraten Barack Obama ein. Bei Obamas Wiederwahl 2012 dauerte es bis nach Mitternacht, während der Überraschungssieg Donald Trumps 2016 erst um 2.29 Uhr verkündet wurde.
Vor vier Jahren dauerte es wegen einer Hängepartie im Swing State Pennsylvania ganze fünf Tage, ehe der Sieg von Joe Biden feststand. In Pennsylvania wurden nämlich nach dem Urnengang am Dienstag tagelang Briefwahlstimmen ausgezählt.Entscheidung wohl nicht in der WahlnachtDiesbezüglich könnte es heuer ein Dacapo geben, spielen doch die 19 Elektorenstimmen des Ostküstenstaates auch im Duell von US-Vizepräsidentin Kamala Harris und Ex-Präsident Trump eine entscheidende Rolle, zusammen mit sechs weiteren umkämpften Staaten: North Carolina (16), Georgia (16), Michigan (15), Arizona (11), Wisconsin (10) und Nevada (6). Weil das Rennen dort ebenfalls sehr knapp ist und zum Teil noch tagelang Briefwahlstimmen gezählt werden, stehen die Chancen auf eine Entscheidung in der Wahlnacht nicht so gut. 0.00 Uhr MEZ – Es geht los: In den Staaten Kentucky (8) und Indiana (11) schließen die ersten Wahllokale. Prognosen gibt es aber noch keine, weil dort in einigen Regionen noch gewählt wird. 1.00 Uhr – Nach Wahlschluss in sechs Staaten werden Trump und Harris ziemlich schnell ihre ersten Wahlleute zugeschlagen bekommen. Indiana (11 Wahlmänner), Kentucky (8) und South Carolina (9) gelten als republikanische Hochburgen, Vermont (3) und Virginia (13) als demokratische. Aber es ist mit Georgia (16) auch der erste Swing State dabei. Biden hatte diesen vor vier Jahren ganz knapp gewonnen als erster Demokrat seit drei Jahrzehnten. Gerade bei einem knappen Ausgang dürfte es aber erst nach Tagen ein belastbares Ergebnis aus dem Südstaat geben. Erwarteter Zwischenstand: 28 zu 16 für Trump. 1.30 Uhr – Wahlschluss in West Virginia (4), North Carolina (16) und Ohio (17). Die vier Elektoren aus dem tiefroten West Virginia werden umgehend auf das Konto Trumps wandern, und wohl auch jene aus Ohio (17). Offen ist das Rennen hingegen in North Carolina, doch auch dort ist wegen der Briefwahlstimmen keine Entscheidung in der Wahlnacht zu erwarten. Ohio ist ein „Must win“ für Trump, der sich dort vor vier Jahren klar gegen Hillary Clinton durchgesetzt hat. Ein knappes Rennen oder gar eine Führung von Harris wäre eine Hiobsbotschaft für Trump und ein böses Omen für den Ausgang in den angrenzenden Swing States Michigan und Pennsylvania. Erwarteter Zwischenstand: 49 zu 16 für Trump. 2.00 Uhr – In 14 Staaten und dem Hauptstadtbezirk schließen die Wahllokale, darunter Florida (30) und der Swing State Pennsylvania (19). Während im Sunshine State die Brief- und Frühwählerstimmen bereits vor dem Wahltag gezählt werden und somit bald eine Prognose vorliegen könnte, wird es in Pennsylvania wohl nicht dazu kommen. Trump und Harris werden um 2.00 Uhr trotzdem fleißig Wahlmänner sammeln, weil die anderen Staaten durchwegs „sicher“ demokratisch bzw. republikanisch sind. Trump dürfte die Stimmen von Florida (30), Alabama (9), Mississippi (6), Missouri (10), Oklahoma (7), Tennessee (11) und dem zweiten Wahlkreis in Maine (1) auf sein Konto buchen können, Harris jene von Connecticut (7), Delaware (3), Illinois (19), Maine (3 von 4), Maryland (10), Massachusetts (11), New Hampshire (4), New Jersey (14), Rhode Island (4) und Washington D.C. (3). Erwarteter Zwischenstand: 123 zu 94 für Trump. 2.30 Uhr – Wahlschluss im tiefroten Arkansas (6). Es ist der frühestmögliche Zeitpunkt für eine Siegeserklärung, weil die nun geschlossenen Staaten 274 der 538 Wahlfrauen und -männer stellen. Tatsächlich werden aber beide Kandidaten weit von der magischen Zahl 270 entfernt sein. Erwarteter Zwischenstand: 129 zu 94 für Trump. 3.00 Uhr – Wieder schließen in 15 Staaten die Wahllokale, darunter die zwischen 2016 und 2020 gemeinsam von den Demokraten zu den Republikanern und wieder zurück gewechselten Swing States Michigan (15) und Wisconsin (10) sowie das vor vier Jahren von Biden knapp eroberte Arizona (11). Auch dort dürfte es an den Briefwahlstimmen hängen, die bis Ende der Woche gezählt werden. Im Wahlkampfendspurt tauchte wegen einer Umfrage plötzlich ein weiterer vermeintlicher Swing State auf, das bisher tiefrote Iowa (6). Die Erhebung des hoch angesehenen Instituts Selzer sah Harris dort überraschend mit 47 zu 44 Prozent vorn. Weil aber auch dort noch tagelang Briefwahlstimmen gezählt werden, scheint ein belastbares Ergebnis fraglich. Ziemlich sicher wird die Demokratin zur Halbzeit der Wahlnacht weitere 54 Wahlleute sammeln können, und zwar in Colorado (10), Minnesota (10), New Mexico (5), New York (28) und dem zweiten Kongresswahlbezirk von Nebraska (1). Trump wiederum kann 67 Stimmen aus Texas (40), Louisiana (8), Kansas (6), Nebraska (4 von 5), North Dakota (3), South Dakota (3) und Wyoming (3) einplanen. Erwarteter Zwischenstand: 196 zu 148 für Trump. if(!apaResc)var apaResc=function(a){var e=window.addEventListener?"addEventListener":"attachEvent",t,n;(0,window[e])("attachEvent"==e?"onmessage":"message",function(e){if(e.data[a]) for(var t=document.getElementsByClassName(a),n=0;n!=t.length;n++) t[n].style.height=e.data[a]+"px"},!1)}; apaResc("apa-1502-24"); 4.00 Uhr – Wahlschluss in drei Staaten, die aber ziemlich langsam auszählen. Utah (6) und Montana (4) sind aber eine Bank für Trump. Nevada (6) zählt hingegen zu den Swing States. Erwarteter Zwischenstand: 206 zu 148 für Trump. 5.00 Uhr – Ein Boost für Harris kommt mit dem Wahlschluss in Kalifornien (54), Washington (12) und Oregon (8). Die drei Staaten zählen zu den größten Demokraten-Hochburgen der USA. Trump wird ebenso klar den Staat Idaho (4) gewinnen. Die Demokratin dürfte sich erstmals in der Wahlnacht an die Spitze setzen. Erwarteter Zwischenstand: 222 zu 210 für Harris. 6.00/7.00 Uhr – Mit Hawaii (4) und Alaska (3) schließen in den letzten US-Staaten die Wahllokale. Hawaii wird sicher an Harris gehen, Alaska höchstwahrscheinlich an Trump. Doch auch in letzterem könnte das Ergebnis auf sich warten lassen, weil die Briefwahlstimmen überhaupt erst ab dem 10. November gezählt werden. Es gilt aber als unwahrscheinlich, dass das Ergebnis der Präsidentenwahl von einem dieser beiden Staaten abhängt. Erwarteter Zwischenstand ohne Ergebnis aus einem der sieben Swing States: 226 zu 210 für Harris.