Die kriselnde Autoindustrie in Europa erfasst immer mehr Zulieferbetriebe. Der deutsche Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat am Dienstag den Abbau von 4700 Arbeitsplätzen in Europa angekündigt.
2800 davon betreffen deutsche Jobs, wie weit Schaeffler Österreich mit etwa 466 Mitarbeitern und einer Produktion in Berndorf betroffen ist, war am Dienstagmorgen noch unklar. Betroffen seien zehn Standorte in Deutschland und fünf weitere in Europa, teilte das Unternehmen, das nach der Fusion mit dem Konkurrenten Vitesco weltweit 120.000 Menschen beschäftigt, am Firmensitz im fränkischen Herzogenaurach mit. Zwei der fünf europäischen Standorte sollen ganz geschlossen werden. Das Maßnahmenpaket werde in den Jahren 2025 bis 2027 umgesetzt. Ab 2029 sollen so 290 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden, hieß es.Unternehmen verspricht Maßnahmen „mit Augenmaß“„Das Programm ist in der aktuellen Umfeldlage notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schaeffler-Gruppe langfristig zu sichern. Wir werden es sozialverträglich und mit Augenmaß umsetzen“, sagte Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld.Derzeit vergeht beinahe kein Tag, an dem keine neue Hiobsbotschaft aus der sowohl für Deutschland als auch für Österreich wichtigen Branche bekannt wird. Zuletzt wurde bekannt, dass Audi im kommenden Jahr sein Werk in Brüssel schließen wird. Tausende Arbeitnehmer sind betroffen. Der Mutterkonzern Volkswagen plant weitere Standortschließungen und damit den Abbau von zahlreichen weiteren Arbeitskräfte.Jene Mitarbeiter, die der Stellenabbau nicht betrifft, dürften künftig deutlich weniger verdienen. Laut dem Betriebsrat sind Einkommenskürzungen von bis zu 18 Prozent angedacht. Vier Milliarden Euro sollen auf diesem Wege eingespart werden.Auch österreichische Firmen zitternAuch österreichische Unternehmen zittern, denn 900 Firmen produzieren für die Autoindustrie. So zählen etwa die VOEST, ZKW und Miba den Volkswagen-Konzern zu ihren Kunden. 300 Betriebe in Österreich sind sogar reine Fahrzeugzulieferer. In der Sparte arbeiten über 200.000 Menschen.