Ohne Ergebnis ist am Dienstag die zweite Runde der Handel-Kollektivvertragsverhandlungen zu Ende gegangen. Beide Seiten näherten sich allerdings an. Die Beschäftigten fordern nun ein Gehaltsplus von 4,3 Prozent (statt bisher 4,8), das Gegenangebot liegt bei 3,1 Prozent (zuvor 2,8).
Verhandlungsbasis ist die rollierende Inflation von 3,8 Prozent. Für die Handelsangestellten geht es aber nicht nur um mehr Gehalt, sondern auch um mehr Freizeit nach einigen Dienstjahren und andere Verbesserungen. „Das Angebot der Arbeitgeber von 3,1 Prozent ohne ein einziges Zugeständnis im Rahmenrecht ist einfach zu niedrig und sehr enttäuschend“, sagte die Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA, Veronika Arnost.Arbeitgeber: „Situation abbilden“„Ein Branchenkollektivvertrag muss die wirtschaftliche Situation der Branche abbilden. Hier würde ich mir vonseiten der Gewerkschaft mehr Einsicht wünschen, was in Zeiten wie diesen geht und was nicht“, sagte wiederum Rainer Trefelik von der Wirtschaftskammer Österreich.Am 14. November gehen die Verhandlungen in die nächste Runde. Im Vorjahr war der Prozess zäh und dauerte. Bis nach Weihnachten gab es Proteste von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.Derzeit laufen auch die Kollektivvertragsverhandlungen für die ungefähr 55.000 Beschäftigten des Eisenbahnsektors. Hier fordert die Gewerkschaft vida ein Gehaltsplus von 4,5 Prozent. Die Metaller haben die Herbstlohnrunde bereits hinter sich. Für diese Branche wurde im Vorjahr ein Zwei-Jahres-Deal mit einer Erhöhung von 4,8 Prozent abgeschlossen. Ausnahmen gibt es für Betriebe mit hohen Personalkosten und konjunkturellen Problemen.