Wenn Donald Trump im Jänner ins Weiße Haus zurückkehrt, kann er einige Posten neu besetzen. Von denjenigen, die von 2017 bis 2021 Trumps Stab angehört hatten, kommt fast keiner in Betracht, da die meisten ihm dieses Mal die Gefolgschaft verweigerten. Als künftige Mitglieder der neuen Trump-Regierung werden nun einige umstrittene Persönlichkeiten wie der Tech-Milliardär Elon Musk und der Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. gehandelt.
Elon MuskDer reichste Mann der Welt hat Trump im Wahlkampf mit viel Geld, seinem Online-Dienst X als Sprachrohr sowie eigenen Wahlkampfauftritten unterstützt. Eine derartige Einmischung eines Multimilliardärs in den Wahlkampf haben die USA noch nicht erlebt. Trump zeigte sich in seiner Siegesrede erkenntlich mit den Worten: „Ein neuer Stern ist geboren – Elon.“Trump hat den 53-jährigen Hightech-Unternehmer für einen Posten in seiner Regierung vorgesehen, auf dem er Bürokratie abbauen und öffentliche Bedienstete vor die Tür setzen soll. Musk ist vor allem über sein Unternehmen SpaceX eng mit dem Pentagon und der Nasa verbunden – und unterliegt behördlicher Aufsicht, die in einer Trump-Regierung wegfallen könnte.J.D. VanceTrump machte den Senator James David Vance im Juli zu seinem Vizepräsidentschaftskandidaten. Der erzkonservative Hardliner, der sich aus armen Verhältnissen in Ohio nach oben kämpfte und mit dem Bestseller „Hillbilly-Elegie“ bekannt wurde, hat eine 180-Grad-Wende hinter sich: 2016 hatte er über Trump noch entsetzt geschrieben, dieser werde womöglich „Amerikas Hitler“ werden. Als es für ihn aber darum ging, Senator in Ohio zu werden, wandelte sich Vance zum glühenden Unterstützer des Republikaners.Seither verteidigte der rhetorisch versierte Anwalt den Kandidaten auf allen Kanälen. Vance, der mit seinen 40 Jahren fast halb so alt ist wie Trump, hat überdies beste Verbindungen ins Silicon Valley. Dort hat er als Venture-Capital-Unternehmer ein Vermögen gemacht.Richard GrenellTrump nennt Richard Grenell „meinen Gesandten“. Als solcher sorgte Grenell in Deutschland für viel Unmut, indem er in seinen zwei Jahren als US-Botschafter in Berlin (2018-2020) die Bundesregierung mehrfach öffentlich über die seiner Ansicht nach richtige Außenpolitik belehrte. Der 58-Jährige war als bedingungsloser Unterstützer des Republikaners im Wahlkampf aktiv und hofft auf den Posten des Außenministers. Er wird auch für das Amt des Nationalen Sicherheitsberaters gehandelt.Diplomatisch ist er nach wie vor nicht: Erst vor ein paar Tagen nannte er Bundesfinanzminister Christian Linder (FDP) im Onlinedienst X „naiv“, nachdem dieser bei einem Besuch in Washington angesichts drohender Trump-Zölle gesagt hatte, bei derlei Handelskonflikten könne es nur Verlierer geben.Robert Kennedy Jr.Der Neffe des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy trat bei der Präsidentschaftswahl selbst als unabhängiger Kandidat an. Im August setzte er seinen Wahlkampf jedoch aus und sprach Trump seine Unterstützung aus. Zum Dank sicherte der Republikaner Kennedy zu, dass er unter ihm eine „große Rolle“ in der Gesundheitsversorgung spielen werde. Kennedy, der Verschwörungslügen über Impfungen verbreitet, wird nun als künftiger Gesundheitsminister gehandelt. In seiner Siegesrede kündigte Trump an, Kennedy werde „Amerika wieder gesund machen“.Lara TrumpIm März wurde Trumps Schwiegertochter zur Ko-Vorsitzenden des Republican National Commitee (RNC) ernannt, des Organisationsgremiums der Republikanischen Partei. Die 42-jährige Ehefrau von Trumps Sohn Eric koordinierte im Wahlkampf unter anderem das Einsammeln von Spenden und organisierte den Nominierungsparteitag im Juli. Schon in Trumps erster Amtszeit stiegen Mitglieder des Familien-Clans wie seine Tochter Ivanka und deren Mann Jared Kushner in höchste Regierungsämter auf.Weitere AnwärterDie Wahlkampfstrategin Susie Wiles, die als Architektin des Trump-Comebacks gilt, wird als künftige Stabschefin im Weißen Haus gehandelt. Der Gouverneur von North Dakota, Doug Burgum, gilt als Anwärter für den Posten als Energieminister, Senator Tom Cotton könnte Verteidigungsminister werden.