Weil viele Wähler der Generation Z Probleme mit der Schreibschrift haben, können viele Stimmen jüngerer Wähler nicht gezählt werden. Ihre Unterschrift ist offenbar nicht einzigartig genug.
Während die Auszählung der Stimmen für die Präsidentschaftswahl noch läuft, lässt die „New York Times“ mit einer erschreckenden Nachricht aufhorchen: Tausende Stimmen von Briefwählern der Generation Z im Bundesstaat Nevada mussten abgelehnt werden. Mehr als 13.000 Stimmen seien ungültig.Staatssekretär: Junge haben „keine Unterschriften mehr“„Es liegt vor allem daran, dass junge Leute heutzutage keine Unterschriften mehr haben“, erklärte Nevadas Staatssekretär Francisco Aguilar am Dienstag vor einem Wahllokal in Las Vegas.Digitale weicht von analoger Unterschrift abDas Problem: Die offiziell vom Staat gespeicherte Unterschrift würde oft digital auf einem Tablet abgegeben – wie bei der Führerscheinregistrierung. Wenn später eine Unterschrift handschriftlich erfolgt, könnte diese oft nicht mit der digital abgebenden Signatur abgeglichen werden. Die Unterschrift wird einfach nicht erkannt. Nevada gilt als für die US-Wahl besonders entscheidender „Swing State“ – Aguilar erklärte, die Behörden würden dafür sorgen, dass die nun erforderlichen Unterschriftenüberprüfungsverfahren „im ganzen Staat einheitlich angewendet werden“. Besonders in Clark County und Washoe County gebe es viele Fälle. „Wenn man sich die Anzahl der Fälle ansieht und merkt, wie viele es sind, macht einen das nervös, denn diese Rennen sind so knapp, die Abstände sind so gering“, so Aguilar.Keine Schreibschrift mehr in Schulen in vielen BundesstaatenDas Problem sei, dass „in den Schulen keine Schreibschrift mehr gelehrt wird“, erklärt die Gründerin der NGO Vote America, Sebra Cleaver, diese Entwicklung. Seit 2010 haben viele Bundesstaaten die Handschrift von den Lehrplänen der Schulen gestrichen. Viele Menschen, die heute Ende Teenager oder Anfang 20 sind, hätten kaum oder gar keinen Schreibschriftunterricht gehabt und so nie eine eigene, einzigartige Handschrift gelernt.Etwa zwei Drittel der Bundesstaaten verfügen über ein „Korrekturverfahren“, um die Wähler zu benachrichtigen, dass ihre Stimmzettel nicht gezählt wurden, und ihnen die Möglichkeit zu geben, den Fehler zu korrigieren. Dies ist noch bis zum 12. November, eine Woche nach dem Wahltag, möglich.