Schläge in der Familie, Mobbing in der Schule, körperlicher oder emotionaler Missbrauch und sexuelle Übergriffe: Hunderte Millionen Kinder und Jugendliche weltweit erleben laut WHO regelmäßig Gewalt. Das kann lebenslange Folgen haben ...
In den meisten Fällen finde die Gewalt hinter verschlossenen Türen statt. Mehr als die Hälfte der Zwei- bis 17-Jährigen, insgesamt mehr als eine Milliarde Minderjährige, erlebt laut WHO jedes Jahr Gewalt. Bei drei von fünf Kindern und Jugendlichen sei es körperliche Gewalt zu Hause, bei jedem fünften Mädchen und jedem siebenten Buben sexuelle Gewalt. Ein Viertel bis die Hälfte der Minderjährigen sind den Angaben zufolge von Mobbing betroffen.Lebenslange Folgen für BetroffeneNur die Hälfte der Kinder spreche Schätzungen zufolge über ihre Gewalterfahrungen, weniger als zehn Prozent bekämen Hilfe. Lebenslange Folgen könnten unter anderem Depressionen und Angstzustände oder Tabak- und Drogenkonsum sein. Viele Kinder erreichten deshalb nicht ihr Lern-Potenzial in der Schule, wie es weiter hieß.„Obwohl Gewalt eigentlich vermeidbar ist, bleibt sie für Millionen von Kindern auf der ganzen Welt eine schreckliche tägliche Realität, die Narben hinterlässt, die Generationen überdauern“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.Unterstützung für überforderte ElternBei der ersten UNO-Konferenz zu Gewalt gegen Kinder haben in Bogota in Kolumbien jetzt mehr als 100 Länder versprochen, etwas zu tun. Sie wollen unter anderem überforderte Eltern besser unterstützen, Schulprogramme gegen Mobbing und für gesundes Sozialverhalten auflegen oder das Heiratsalter heraufsetzen. Einige Länder wollten generell verbieten, dass Kinder in der Schule oder zu Hause geschlagen werden.