Die amerikanische Notenbank Federal Reserve (kurz Fed) hat ihre Zinsen nach den US-Präsidentschaftswahlen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Die Spanne der Leitzinsen werde auf 4,50 bis 4,75 Prozent reduziert, gab sie am Donnerstag in Washington bekannt.
Die Entscheidung fiel einstimmig. Bankvolkswirte hatten die Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt überwiegend erwartet. Fed-Chef Jerome Powell erklärte, der US-Arbeitsmarkt habe sich insgesamt abgekühlt.Mitte September hatte die Fed die Leitzinsen noch um 0,50 Punkte gesenkt. Dies war die erste Verringerung seit der großen Inflationswelle gewesen.Rate noch über angestrebtem InflationszielDie Inflationsrate war im September auf 2,4 Prozent gesunken. Im Jahr 2022 hatte diese zeitweise noch gut neun Prozent betragen. Die Rate liegt derzeit aber noch über dem von der Fed angestrebten Inflationsziel von zwei Prozent.Die Zinssitzung fand ausnahmsweise an einem Donnerstag statt. Sie wurde wegen der Präsidentschaftswahlen um einen Tag verschoben. Der Wahlsieg von Donald Trump dürfte auch zum Thema bei der Pressekonferenz mit Fed-Chef Powell werden.Investoren stellten sich zuletzt darauf ein, dass die Zinssenkungen bereits Mitte nächsten Jahres enden und der geldpolitische Schlüsselsatz in einer Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent landen dürfte. Dies könnte für Zündstoff sorgen.Während seiner ersten Präsidentschaft von 2017 bis 2021 forderte Trump offen niedrige Zinsen und bezeichnete Powell sogar als „Feind“, weil Zinserhöhungen der unabhängigen Notenbank seiner Ansicht nach das Wachstum unnötig bremsten.Trump hatte Powell Anfang 2018 zum Fed-Chef befördert. Der scheidende US-Präsident Joe Biden gewährte ihm eine zweite Amtszeit bis Mai 2026, die Powell eigenen Angaben zufolge auch zu Ende führen will.