Im Vorfeld viel kritisiert, eingeschränkte Beweglichkeit, zu schwer, zu unbequem, wird der Airbag im Ski-Weltcup aber künftig Pflicht – das gab die FIS am Freitag offiziell bekannt.
Die neue Regelung gilt für Frauen und Männer bereits ab dieser Saison, die Ende Oktober in Sölden begann und deren erste Speed-Rennen Anfang Dezember in Beaver Creek stattfinden.„Für die FIS steht die Sicherheit der Athleten an erster Stelle und ist nicht verhandelbar“, sagt FIS-Generalsekretär Michel Vion. „Die Einführung von Airbags ist Teil eines umfassenderen Ansatzes, der alle Faktoren berücksichtigt, die das Risiko schwerer Verletzungen minimieren können: Vom Wissen über die Wetterbedingungen über den Aufbau der Strecke bis hin zu Ausrüstung wie schnittfester Unterwäsche und intelligenten Bindungen. Wir werden jede Maßnahme ergreifen, die nachweislich dazu beiträgt, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Athleten zu schützen.“GewöhnungssacheWährend viele bereits auf den zusätzlichen Schutz vertrauen (u.a. Marco Odermatt), bezweifeln andere den Nutzen und fühlen sich beim Fahren eingeschränkt. „Ich bin ein Athlet, der es mag, wenn er sich bewegen kann. Vor allem zu Beginn hat mich der Airbag doch in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt“, sagte ÖSV-Star Vincent Kriechmayr kürzlich beim Weltcup-Auftakt in Sölden. Mittlerweile sei er aber mit der Passform des Airbags, der unter anderem die Schulterpartie nicht mehr abdeckt, zufrieden: „Da ist schon mal mehr Bewegungsspielraum.“ Das sei wohl Gewöhnungssache.Die FIS gewährt indes Ausnahme-Regelungen, „wenn der Airbag für den Athleten nicht geeignet ist und die Bewegungsfreiheit dadurch unsicher eingeschränkt wird“.Eine Expertengruppe der FIS hatte zuvor erkannt, dass der Airbag vor Prellungen des Oberkörpers schützt. Gegen Rückenverletzungen werden bereits seit Jahren Protektoren getragen, die sich bewährt haben.Was passiert bei Fehlauslösungen? Kriechmayr: „..., dann bist du weg“Und was passiert bei Fehlauslösungen der Airbags? Die sind zwar selten, aber ganz ausschließen kann man sie nicht. Bei ÖSV-Athlet Stefan Babinsky war der Airbag im Training beim Schließen der Skischuhe ausgelöst worden, erzählt Kriechmayr. „Wenn dir das am Start passiert, kannst du in deinem Intervall nicht starten, dann bist du weg. Der Airbag muss immer aktiviert sein“, merkt der Oberösterreicher an. In der aktuellen Version der FIS-Weltcup-Regeln finden sich dazu noch keine Angaben.