Viermal mehr Menschen als 1990 leiden an Diabetes – insgesamt sind 800 Millionen Personen weltweit betroffen. Knapp 60 Prozent davon bekommen noch keine Therapie. In Österreich ist dies glücklicherweise etwas anders.
„Von 1990 bis 2022 verdoppelte sich die Diabeteshäufigkeit sowohl bei den Männern (von 6,8 auf 14,3 Prozent) als auch bei den Frauen (von 6,9 auf 13,9 Prozent). Mit dem zusätzlichen Einfluss des Wachstums und Alterung der Weltbevölkerung kommt man auf 828 Millionen Erwachsene mit Diabetes im Jahr 2022“, so Experten.Das bedeutet einen Zuwachs um 630 Millionen Betroffene seit 1990, als schätzungsweise rund 198 Millionen Menschen diese Krankheit hatten.Kaum Veränderungen in reichen LändernFrappant ist die nach Weltregionen, Staaten und sozialer Situation sehr unterschiedliche Entwicklung: Während sich beispielsweise in Pakistan bei den Frauen die Häufigkeit von Diabetes von neun auf 30,9 Prozent erhöht hat, wurde in wohlhabenden Ländern der Erde – etwa Frankreich, Spanien und Dänemark - kaum eine Veränderung beobachtet.Für die Studie verwendeten Wissenschaftler die Daten von mehr als 140 Millionen Menschen im Alter über 18 Jahren und aus mehr als 1000 Studien in verschiedenen Staaten. Die Staaten mit den geringsten Diabetesraten für beide Geschlechter im Jahr 2022 waren in Westeuropa und in Ostafrika angesiedelt, umfassten aber auch Kanada und Japan. Sie lagen bei zwei bis vier Prozent in Dänemark, Spanien, der Schweiz für die Frauen und zwischen drei bis fünf Prozent für Männer in Ländern wie Dänemark, Frankreich, Uganda, Kenia, Malawi und Ruanda. 25 Prozent und sogar einen noch höheren Anteil an Diabetikern gibt es in pazifischen Inselstaaten, in der Karibik, im Nahen Osten und Ländern wie Pakistan und Malaysia. Der Grund hierfür sind oft Adipositas und schlechte Ernährung. Die höchsten Diabetesraten in den hoch entwickelten Industrienationen weisen die Vereinigten Staaten auf: 11,4 Prozent der Frauen und 13,6 Prozent der Männer leiden daran. Drei von fünf Erwachsenen mit Diabetes über 30 Jahre (59 Prozent) sind medizinisch diesbezüglich nicht versorgt. Die Zahl der Betroffenen ohne Behandlung hat sich seit 1990 um den Faktor 3,5 erhöht und erreichte im Jahr 2022 die Zahl von 445 Millionen Patienten (1990: 129 Millionen). Situation in ÖsterreichEtwas kritisch sind offenbar in der Studie die Zahlen für Österreich zu sehen. Laut der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG) leben derzeit rund 800.000 Menschen in der Alpenrepublik mit Diabetes. Jeweils rund 60 Prozent der Betroffenen im Alter über 30 Jahren befanden sich demnach in Behandlung.