Dem FPÖ-Chef Herbert Kickl droht Ungemach wegen mutmaßlicher Falschaussagen vor dem U-Ausschuss. Nachdem die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft WKStA gegen ihn ermitteln will, müssen erst die Parlamentarier dafür stimmen. Dafür scheint eine Mehrheit im Nationalrat jetzt sicher.
Die von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ersuchte Auslieferung von FPÖ-Parteichef Herbert Kickl dürfte wohl eine Mehrheit erhalten. Jetzt signalisierte schließlich die SPÖ, dem Auslieferungsbegehren zuzustimmen.Grund des Ersuchens sind Vorwürfe des Verdachts der Falschaussage im U-Ausschuss zum „rot-blauen Machtmissbrauch“ und eine Anzeige durch ÖVP-Abgeordneten Andreas Hanger. NEOS wollten sich dazu nicht äußern und den Immunitätsausschuss abwarten.Gleich mehrfach die Unwahrheit gesagt?Der Vorwurf lautet, Kickl habe bei seinem Auftritt am 11. April vor dem Untersuchungsausschuss mehrfach die Unwahrheit gesagt, unter anderem zur Affäre um die Klagenfurter Werbeagentur Ideenschmiede, weiters zu blauen Inseratengeschäften und zu Kickls Beziehung als Innenminister zum früheren FPÖ-Abgeordneten Hans Jörg Jenewein.Die FPÖ sah in der Ladung Kickls in den U-Ausschuss ein „politisches Manöver“, er habe die Aussagen als Abgeordneter getätigt und sei somit immun.ÖVP: Kickl misst mit „zweierlei Maß“ Anders sah das naturgemäß die ÖVP. Generalsekretär Christian Stocker meinte in einer Aussendung am Freitag: „Die Kickl-FPÖ spricht gern von zweierlei Maß, bei erster Gelegenheit misst sie selbst damit. Die Auslieferung Herbert Kickls ist hingegen völlig alternativlos.“Auch die SPÖ sah den Zusammenhang mit Kickls parlamentarischer Tätigkeit nicht gegeben und will der WKStA die Möglichkeit geben, zu ermitteln. ÖVP und SPÖ halten gemeinsam sowohl die Mehrheit im Immunitätsausschuss als auch im Plenum.