Nicht nur in Österreich fehlt das Gesundheitspersonal. 15 Länder der EU meldeten in den Jahren 2022 und 2023 einen Mangel an Pflegepersonal, gar 20 einen Mangel an Ärztinnen und Ärzten – und das könnte die Lager hierzulande verschärfen, da nach wie vor zahlreiche Pflegekräfte aus dem Ausland zu uns kommen.
Die OECD sieht die Lage der Gesundheitsberufe in Europa in der Krise, geht aus dem am Montag veröffentlichten Bericht „Health at a Glance: Europe 2024“ (deutsch: „Gesundheit auf einen Blick“) hervor. Auch Österreich befindet sich unter den Ländern mit einem besorgniserregenden Mangel – und das, obwohl das Land über die dritthöchste Ärztedichte in der EU verfügt.Frauen nach wie vor in der ÜberzahlInsgesamt ist das Gesundheits- und Sozialwesen ein riesiger Arbeitgeber, mit starker Tendenz nach oben und 79 Prozent Frauenanteil. EU-weit waren 2022 11 Prozent der Beschäftigten hier tätig, gegenüber 8,5 Prozent 2002 (Österreich: 11,2 Prozent im Jahr 2022, 8,6 Prozent 2002). Bei den Ärzten kamen 2022 im Unionsschnitt 4,2 praktizierende Ärzte auf 1000 Einwohner (2012: 3,6; 2002: 3,1). Österreich liegt hier darüber, mit 2022 5,4 Ärzten pro 1.000 (2012: 4,9; 2022: 4,0).if(!apaResc)var apaResc=function(a){var e=window.addEventListener?"addEventListener":"attachEvent",t,n;(0,window[e])("attachEvent"==e?"onmessage":"message",function(e){if(e.data[a]) for(var t=document.getElementsByClassName(a),n=0;n!=t.length;n++) t[n].style.height=e.data[a]+"px"},!1)}; apaResc("apa-1566-24");Alterung als ProblemIn der gesamten EU fehlen laut dem Bericht 1,2 Millionen Personen in der Gesundheits- und Sozialbranche, verteilt auf Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger sowie Hebammen. Angetrieben werde dies einerseits durch die alternde Bevölkerung, andererseits aber auch durch das Altern des Personals. Ein Drittel der Ärzte (Österreich: 34 Prozent) und ein Viertel der Pflegepersonen (Österreich: 21 Prozent) sind demnach über 55 Jahre alt. Das Interesse an Gesundheitsjobs sei in den vergangenen Jahren gesunken, so der OECD-Report.Immer mehr werde Gesundheitsfachpersonal aus dem Ausland abgeworben. Allein von 2019 bis 2022 sei ihr Anteil bei Ärzten um 17, bei Pflegepersonal gar um 72 Prozent angestiegen. In Norwegen, Irland und der Schweiz hatten – Stand 2023 – 40 Prozent der Ärzte und 50 Prozent der Pflegerinnen ihre Ausbildung im Ausland absolviert.Viele kommen aus dem AuslandIn Österreich stammen 7,5 Prozent der Ärztinnen und Ärzte, aber 13,4 Prozent der Pflegerinnen und Pfleger aus dem Ausland. Gleichzeitig ist Österreich das zweitstärkste Herkunftsland ausländischer Ärzte in Deutschland (hinter Rumänien) und viertstärkstes in der Schweiz. Zur Verbesserung der Arbeitsmarktlage empfiehlt die OECD kurzfristig eine Verbesserung von Arbeitsbedingungen und Bezahlung, auf längere Sicht aber vor allem eine bessere Ausbildungssituation.Bei den Gesundheitsausgaben rangiert Österreich im EU-Vergleich weit oben. Mit 4745 Euro pro Kopf (Stand: 2022) kommt das Land auf Rang zwei in der Union, getoppt nur von Deutschland (5.317 Euro). Noch höhere Ausgaben verzeichnen die Nicht-EU-Länder Schweiz und Norwegen. Der EU-Schnitt liegt bei 3533 Euro. Vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) gab Österreich 11,2 Prozent in diesem Bereich aus, auch das ein Höchstwert und Rang drei im EU-Ranking (EU-Schnitt: 10,4 Prozent).