Die iranische Regierung bereitet eine Selbstbeschränkung bei der Produktion von hochangereichertem Uran vor. Das teilte IAEA-Chef Rafael Grossi am Dienstag mit. Diesen Schritt habe er aufgrund der aktuellen Spannungen in der Region vorgeschlagen, sagte ein hochrangiger Diplomat.
Die mögliche Selbstbeschränkung hänge möglicherweise aber von einer Resolution ab, die für eine Sitzung des IAEA-Lenkungsgremiums ab Mittwoch vorbereitet wurde. Die Resolution könnte Grossi damit beauftragen, einen umfangreichen Bericht zu erstellen. Dieser könne dann als Vorbereitung für den UN-Sicherheitsrat dienen, sich mit Irans Atomprogramm zu befassen. Sollte das passieren, könnte die iranische Regierung ihre nuklearen Aktivitäten wieder verstärken oder Untersuchungen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) weiter erschweren.60-prozentiges Uran für AtomsprengkopfFür einen Atomsprengknopf sind laut Fachleuten ungefähr 50 Kilogramm an 60-prozentigem Uran nötig, für Nuklearwaffen müsste es noch auf ein Niveau von 90 Prozent angereichert werden. Offiziell sagt die iranische Regierung, kein Atom-Arsenal anzustreben. Zuletzt haben sich einige iranische Offizielle jedoch über die mögliche Abkehr geäußert.Seit 2015 bestehen Einschränkungen des Atomprogramms. Im Gegenzug wurden westliche Sanktionen aufgehoben. Allerdings stieg die US-Regierung 2018 unter Präsident Donald Trump aus dem Abkommen aus. Daraufhin reagierte die iranische Regierung unter anderem mit der Produktion von hochangereichertem Uran.In den vergangenen Monaten sei der Vorrat auf rund 182 Kilogramm erhöht worden, heißt es. Am Wochenende sind laut Grossi Vorbereitungen getroffen worden, damit diese Menge nicht noch weiter steigt. Details zu den Beschränkungen lagen zunächst nicht vor. Am Dienstag hatte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mitgeteilt, bei einem Anschlag im Oktober eine Komponente des iranischen Atomprogramms beschädigt zu haben.