Um Kündigungen zu verhindern, ist der Volkswagen-Betriebsrat jetzt zu Gehaltsverzicht bereit. Im Gegenzug verlangen er und die Gewerkschaft IG Metall Garantien für Standorte und Beschäftigung.
Ein Konzept ermögliche es, die Arbeitskosten um rund 1,5 Milliarden Euro zu senken, sagte IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger. „1,5 Milliarden Euro, die wir auf den Verhandlungstisch legen.“ Im Gegenzug müsse die im September gekündigte Beschäftigungssicherung wieder in Kraft gesetzt werden. Zugleich müssten der Vorstand sowie die Aktionärinnen und Aktionäre einen „signifikanten Beitrag“ leisten, teilten der Betriebsrat und die Gewerkschaft mit, etwa auf Boni verzichten.Management noch zurückhaltendDas VW-Management reagierte am Mittwoch noch zurückhaltend auf die jüngsten Vorschläge. „Zunächst begrüßen wir es, dass die Mitbestimmung Offenheit für Maßnahmen bei Arbeitskosten und Kapazitätsanpassungen signalisiert. Jeder Vorschlag hilft, der einen Beitrag zur Zielerreichung leistet“, sagte Personalvorstand Gunnar Kilian.Für den Konzern stehe die Wettbewerbsfähigkeit im Mittelpunkt. Daher ließen sich Werkschließungen weiter nicht ausschließen. Volkswagen fordert bisher eine pauschale Lohnkürzung um zehn Prozent. Sparziel erhöhtBis Weihnachten will man zu einer Einigung kommen. Vorerst gilt noch eine Friedenspflicht, die Ende November ausläuft. Ab 1. Dezember sind somit Warnstreiks möglich.Der Autobauer hatte sich Ende 2023 mit dem Betriebsrat auf ein zehn Milliarden Euro schweres Sparprogramm geeinigt. Inzwischen hat sich dieses Ziel laut der Gewerkschaft auf 17 Milliarden Euro erhöht. Zu schaffen machen dem Unternehmen unter anderem die schwächere Nachfrage nach Autos in Europa und die Flaute in China.