Die deutsche Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck ist am Mittwoch im Alter von 96 Jahren gestorben. Sie war in rechtsextremen Kreisen populär und mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilt worden. 2019 war sie als Spitzenkandidatin der Partei „Die Rechte“ für das Europaparlament angetreten.
Haverbeck saß wegen Holocaust-Leugnung auch mehr als zwei Jahre im Gefängnis in Bielefeld. Zuletzt hatte sie das Landgericht Hamburg wieder zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt, dagegen hatte ihr Anwalt noch Berufung eingelegt. Haverbecks erste Verurteilung war 2004, damals erhielt sie eine Geldstrafe. Die Deutsche behauptete immer wieder, dass das Konzentrationslager Auschwitz kein Vernichtungslager gewesen sei und es dort keinen Massenmord gegeben habe. Nach Schätzungen von Historikerinnen und Historikern ermordeten die Nazis dort mindestens 1,1 Millionen Menschen.Große Bewegung als ZielDie nationalsozialistische Aktivistin trat 2019 als Kandidatin der Partei „Die Rechte“ für das Europaparlament an. Sie war früher bis zu ihrem Ausschluss außerdem Mitglied der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) und leitete den Verein „Heimvolkshochschule für Umwelt und Lebensschutz“, der 2008 verboten wurde. Haverbeck pflegte Verbindungen zu rechtsextremen Gruppen und wollte eine große nationale Sammlungsbewegung gründen.Bis zu dessen Tod war sie mit dem ehemaligen SA- und SS-Mitglied Werner Georg Haverbeck verheiratet.