Einer Mutter im US-Bundesstaat Georgia droht eine Gefängnisstrafe – weil sie ihren elfjährigen Sohn alleine in die Stadt gehen ließ, um dort etwas einzukaufen. Die Strecke war nicht einmal einen Kilometer lang. Die Polizei griff den Burschen auf und brachte ihn nach Hause – seiner Mama Brittany Patterson wird fahrlässige Gefährdung vorgeworfen.
Der Fall hatte sich schon am 30. Oktober zugetragen. Patterson war mit einem ihrer anderen Kinder zum Arzt gefahren. Der elfjährige Soren beschloss in der Zwischenzeit, für eine Shoppingtour in die Stadt zu schlendern. Eigentlich eine harmlose Sache – doch die Polizei sah das Wohl des Kindes durch diesen kurzen Spaziergang alleine gefährdet.Mutter: „Es war ein kurzer Weg“Ein besorgter Bürger hatte das Kind gesehen und die Behörden verständigt. Die Polizei rückte aus und brachte Soren nach Hause. Fünf Stunden später kamen die Beamten erneut zum Haus der Pattersons, um die Mutter zu verhaften. Die 41-Jährige kann die Reaktion nicht nachvollziehen: „Er weiß, wie er nach Hause kommt. Es war ein kurzer Weg, und ich war nicht besorgt“, erklärte sie US-Medien.Ein Bild von Patterson und Soren: Denn für die Polizei soll die Mutter „absichtlich und wissentlich die körperliche Sicherheit ihres minderjährigen Sohnes gefährdet“ haben, wie es im Haftbefehl heißt. Auch der Anwalt von Patterson kann die Begründung nicht nachvollziehen. „Unser Strafjustizsystem basiert darauf, dass jemand etwas getan hat oder fahrlässig war. Was genau hat sie getan?“, fragt sich David DeLuga.Mutter sollte Sohn mit GPS-Tracker überwachenDie Polizei bot der Mutter schließlich an, die Anklage fallen zu lassen. Dafür hätte sie versichern müssen, dass sie ihren Sohn mit einem GPS-Tracker ausstattet. Das lehnte Patterson ab. Sie argumentiert: „Ich konnte das nicht unterschreiben, weil ich damit anerkannt hätte, dass mein Zuhause oder meine elterlichen Entscheidungen unsicher seien. Und das glaube ich einfach nicht.“Die Frau musste eine Kaution hinterlegen, um nicht in Haft bleiben zu müssen. Ihr droht eine einjährige Gefängnisstrafe, wenn die Staatsanwaltschaft tatsächlich Anklage wegen fahrlässigen Verhaltens erheben sollte. Die 41-Jährige ist jedoch überzeugt: „Ich habe nichts falsch gemacht.“