Ein Bestatter-Ehepaar hatte im US-Bundesstaat Colorado so viele Leichen im Keller, dass es irgendwann zum Himmel stank. Anstatt die Verstorbenen einzuäschern, lagerten sie diese bei Zimmertemperatur. Die Hinterbliebenen bekamen Urnen, die statt Asche Trockenbeton enthielten ...
Anfang Oktober 2023 hatte die Polizei in dem Bestattungsunternehmen „Return to Nature Funeral Home“ im kleinen Örtchen Penrose nahe Colorado Springs die sterblichen Überreste von 190 verwesenden Menschen gefunden, nachdem es Berichte über Gestank auf dem Gelände gegeben hatte.Einen Monat später teilte die Bezirksstaatsanwaltschaft in Colorado Springs mit, die beiden Besitzer des Bestattungsinstituts, Carie und Jon Hallford, stünden im Verdacht, mehrere Straftaten begangen zu haben – darunter Diebstahl, Fälschung und missbräuchlichen Umgang mit Leichen. Das Duo sei festgenommen worden und in Haft.Leichen waren bei Zimmertemperatur gelagertNach Angaben der Behörden waren die Leichen unsachgemäß – bei Zimmertemperatur – aufbewahrt. Der zuständige Sheriff beschrieb den Fund als „grauenhaft“ und „verstörend“. Die Leichen wurden abtransportiert und nach und nach identifiziert, um Angehörige zu benachrichtigen.„Die Leichen lagen auf dem Boden, waren auf Regalen gestapelt, auf Bahren abgelegt, übereinandergestapelt oder einfach in Räumen aufgestapelt“. So beschrieb die Staatsanwältin das Bild, das sich den Ermittlern geboten hat.Statt Asche Trockenbeton in Urnen gefülltDie Hallfords gönnten sich vom Geld ihrer Kunden sowie von missbräuchlich verwendeten Corona-Hilfen (rund 900.000 US-Dollar), Urlaube, Luxusautos und teure Kosmetikbehandlungen. Die Kosten für die Kremation der Toten sparten sie sich. Den Angehörigen der Toten händigten sie trotzdem Urnen aus – die enthielten aber nicht Asche, sondern Trockenbeton.Paar bekannte sich der Leichenschändung schuldigVor Gericht bekannte sich das Paar jetzt der Leichenschändung für schuldig: Die Hallfords erklärten sich zudem zur Zahlung einer Entschädigung in noch nicht genannter Höhe bereit. Im Gegenzug ließ die Staatsanwaltschaft weitere Vorwürfe des Diebstahls, der Fälschung und der Geldwäsche fallen.Im Rahmen der getroffenen Vereinbarungen werden für Jon Hallford 20 Jahre Haft gefordert, seine Ehefrau Carie soll für 15 bis 20 Jahre hinter Gitter. Die Urteilsverkündung in dem spektakulären Fall ist für den 18. April angesetzt.