Alfons Haber, Vorstand der Gas- und Elektrizitäts-Regulierungsbehörde E-Control, skizziert im krone.tv-Interview die aktuelle Lage der Gasversorgung in Österreich: „Es kommt weiterhin russisches Gas nach Österreich. Abnehmer ist aber nicht mehr die OMV, sondern dieses Gas wird bei uns über Gashändler und über die Börse verkauft“.
Der Zustand der Gasversorgung habe sich in den letzten drastisch verändert. So käme LNG-Gas über Pipelines aus Italien nach Österreich, zusätzlich auch aus der Nordsee über Pipelines aus Deutschland.Routen drehen sich komplettHaber: „Österreichs Gasspeicher sind aktuell mit neunzig Prozent der Maximalmenge gefüllt. Das entspricht einem Jahresbedarf.“ Die Durchflussrichtung des Gases etwa aus Italien habe sich aber komplett geändert: „Früher ist russisches Gas, das am Knoten Baumgarten nach Österreich geflossen ist, über Pipelines weiter nach Italien geliefert worden.“if(!apaResc)var apaResc=function(a){var e=window.addEventListener?"addEventListener":"attachEvent",t,n;(0,window[e])("attachEvent"==e?"onmessage":"message",function(e){if(e.data[a]) for(var t=document.getElementsByClassName(a),n=0;n!=t.length;n++) t[n].style.height=e.data[a]+"px"},!1)}; apaResc("apa-1552-24");„Heute legen unzählige LNG-Schiffe in italienischen Häfen an und das Gas wird dann aus Italien nach Österreich geschickt. Aber auch in Deutschland hat sich die Lage gedreht: Nun wird Gas aus der Nordsee nach Österreich gepumpt und nicht russisches Gas von Österreich nach Deutschland.“Russland hat Gas-Vormachtstellung verlorenDazu würden auch neue Kompressor-Anlagen dienen, um die Übertragungsgeschwindigkeit in den Pipelines zu erhöhen. Fazit: „Russland hat seinen großen Gas-Marktanteil in Europa verloren. Nun gibt es vorwiegend LNG-Gas.“ Der Gas-Gesamtbedarf in Europa liege bei insgesamt 3600 Terrawattstunden, Österreichs benötigt davon 75 Terrawattstunden (das sind nur 2 Prozent der Gesamtmenge, Anmerkung).Am europäischen Markt gäbe es hunderte LNG-Schiffe, die zu den neu gebauten LNG-Häfen unterwegs seien. Über den Sommer wäre der Verrechnungspreis geringer, weshalb in diesem Zeitraum die Gasspeicher für den Winter befüllt wurden und aktuell eben zu 90 Prozent gefüllt wären. Das bringe Versorgungssicherheit.Blackout-Gefahr geringEin weites Thema neben der Gasversorgung war im Interview auch die potenzielle Blackout-Gefahr in Österreich. Haber beruhigt: „Unter Blackout versteht man ja gemeinhin lange anhaltenden großflächigen Stromausfall über mehrere Stunden und Tage hinweg. So etwas gab es in Österreich noch nie. Bei uns sind das nur lokale Ereignisse von wenigen Minuten, die rasch repariert werden. Man muss mit der Verwendung des Begriffs ,Blackout´ also vorsichtig sein.“Jedenfalls sei laut E-Control neben dem Gasbereich auch die Versorgungssicherheit mit Elektrizität in Österreich gegeben.