Nach den verheerenden Überschwemmungen Ende Oktober wird in Spanien jetzt ein „bezahlter Klimaurlaub“ eingeführt. Wenn es Unwetterwarnungen gibt, können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bis zu vier Tage lang zu Hause bleiben und erhalten ihren Lohn vom Staat.
Das teilte Spaniens Arbeitsministerin Yolanda Díaz am Donnerstag mit. Voraussetzung seien Unwetterwarnungen der Zentralregierung, Regionalbehörden oder Stadtverwaltungen. Auf diese Weise sollen bis zu vier Tage lang jegliche Fahrten oder Reisen vermieden werden. Die Neuregelung wurde bereits im spanischen Kabinett beschlossen.Mehrere Unternehmen waren nach den Überschwemmungen im Osten und Süden des Landes in die Kritik geraten, weil sie von ihren Mitarbeitenden verlangt hatten, trotz einer dringlichen Warnung der Wetterbehörden an ihren Arbeitsstellen zu bleiben. Die Firmen warfen den Behörden vor, dass sie zu spät gewarnt hätten.Keller und Garagen weiterhin unter WasserBei den sintflutartigen Regenfällen kamen mehr als 230 Menschen ums Leben, die meisten in der Region Valencia. Fünf Menschen wurden mit Stand Mittwoch immer noch vermisst. In vielen der schwer verwüsteten Gemeinden dauern Aufräum- und Reinigungsarbeiten an (siehe Video oben). Viele private Garagen und Keller stehen noch unter Wasser.Am Montag begann das Abschleppen der mehr als 120.000 beschädigten Autos, die ineinandergeschoben in vielen Straßen lagen. Sie waren zunächst auf provisorischen Sammelstellen gelagert worden und werden nun zu einem zentralen Abwrackplatz gebracht. Helferinnen und Helfer errichteten zudem provisorische Brücken oder sonstige Übergänge, um zerstörte Verbindungswege wieder herzustellen.