Gut eine Woche vor der offiziellen Eröffnung hat Emmanuel Macron am Freitag die frisch restaurierte Kathedrale Notre-Dame in Paris besucht. „Es ist großartig“, sagte der französische Präsident, als er nach dem Pariser Erzbischof Ulrich Laurent gemeinsam mit Kulturministerin Rachida Dati das Gotteshaus betrat.
„Sie wirkt viel freundlicher mit den hellen Wänden“, sagte er mit Blick auf den Sandstein, der vom Dreck und Ruß der Jahrhunderte befreit wurde. Es war zugleich das erste Mal seit dem Brand anno 2019, dass die Öffentlichkeit einen Einblick in das gotische Meisterwerk bekam, das von Grund auf gereinigt und restauriert wurde.„Ich erinnere mich noch, als ob es gestern wäre, als das Blei noch tropfte“, sagte Macron in Erinnerung an die Brandkatastrophe. Am Tag danach hatte Macron erklärt, dass er die Kathedrale innerhalb von fünf Jahren wieder aufbauen wolle, „schöner als zuvor“.Alte Techniken, neue Technologien„Es ist eine Kombination aus Traditionen. So nah wie möglich an den Techniken der Vorfahren, plus die Technologie des 21. Jahrhunderts, mit dem Einsatz von digitalen Modellen, um all diese Gewölbe wieder aufzubauen“, sagte Baustellenleiter Philippe Jost, der den Wiederaufbau der zerstörten Kathedrale koordiniert.Macron bedankte sich im Rahmen des gut zweistündigen Besuchs auch bei den zahlreichen Handwerkerinnen und Handwerkern, die an der Restaurierung beteiligt waren. „Sie haben mit ganzen Herzen dafür gearbeitet“, sagte er. Ganz Frankreich könne stolz darauf sein.Dachstuhl originalgetreu wieder aufgebautMacron besuchte auch den Dachstuhl, der komplett abgebrannt und teils mit mittelalterlichen Handwerksmethoden und Werkzeugen originalgetreu wieder aufgebaut worden war. Für den Dachstuhl waren mehr als 1000 Eichen aus dem ganzen Land verarbeitet worden.