Sparen, Lagerstände reduzieren, neu aufstellen – im Zuge des Sanierungsverfahrens will KTM nicht nur seine Schulden in Milliardenhöhe loswerden, sondern auch den Weg in die Erfolgsspur wieder finden. Die Zeit dafür drängt: 90 Tage bleiben dem Motorradhersteller aus Mattighofen, um den Sanierungsplan so zusammenstellen, dass er die Gläubiger überzeugt.
Fast exakt 72 Stunden, nachdem KTM angekündigt hatte, die Insolvenz für die KTM AG, die KTM Components GmbH und die KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH zu beantragen, wurden am Freitag die Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung am Landesgericht in Ried im Innkreis eröffnet.KTM hat 90 Tage ZeitDer Motorradhersteller hat nun 90 Tage Zeit, um einen Sanierungsplan vorzulegen, der auch von den Gläubigern abgesegnet wird. Gibt es grünes Licht, dann muss das Unternehmen die vereinbarte Quote bezahlen und ist von den Restschulden befreit. Gibt es keinen Segen, könnte es zu einer Verwertung des Leitbetriebs kommen.Der Zeitplan ist knackig. Am 20. Dezember steigt die Berichtstagsatzung, bei der die Sanierungsverwalter über den Status quo berichten. Forderungen können bis 16. Jänner angemeldet werden, am 25. Februar wird über den Sanierungsplan abgestimmt.Drei erfahrene InsolvenzverwalterVom Landesgericht wurden drei erfahrene Verwalter bestellt, die nun quasi als Aufseher und Kontrollore tätig sind: Peter Vogl ist für die KTM AG verantwortlich, Robert Tremel für die KTM Components GmbH, Franz Mitterbauer aus Altheim für die KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH.Parallel zu der Eröffnung der Insolvenzverfahren krempelt auch das Land Oberösterreich die Ärmel hoch. „Das Land wird alle verfügbaren Möglichkeiten ausschöpfen, um die Mitarbeiter von KTM zu unterstützen“, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer.Runder TischOberösterreichs Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner verrät, dass das AMS OÖ, die Arbeiterkammer OÖ und die Wirtschaftskammer OÖ für kommende Woche zu einem Runden Tisch eingeladen wurden: „Dabei soll ausgelotet werden, welche Unterstützungsmaßnahmen möglich sind und wie sie am besten umgesetzt werden können“.