Christliche Werte sind gerade in der Adventzeit vielen Landsleuten wichtig. In der Politik geben sich die Parteien daher gerne als Hüter der Glaubenstradition – einmal mehr geht es um das Kreuz im Klassenzimmer, diesmal in Niederösterreich.
Wenn der Heilige Martin im Kindergarten dem „Mondbären“ weichen muss und Kreuze in den Patientenzimmern der Spitäler quasi „unsichtbar“ sein sollen, erschüttert das die Fundamente des christlichen Abendlandes – zumindest zwischen Enns und Leitha, und für die Freiheitlichen.FPÖ gegen Verbannung von TraditionenDie Blauen halten jetzt dagegen: „Wir rücken unser Brauchtum wieder in ein positives Licht. Denn unsere christlichen Wurzeln verbinden uns“, gibt Landesparteisekretär Alexander Murlasits die FPÖ-Linie vor. Und Parteigeschäftsführer Andreas Arthur Spanring stellt klar: „Wir lassen nicht zu, dass diese Traditionen immer mehr aus dem öffentlichen Raum verbannt werden.“Weihnachtslieder und das KruzifixDazu startet die FPÖ in Niederösterreich jetzt zwei Initiativen: Zum einen hat sie in einem Heft heimatliche Weihnachtslieder zusammengefasst, zum anderen will sie im niederösterreichischen Pflichtschulgesetz festschreiben, dass in jeder Schulklasse ein Kreuz zu hängen hat.ÖVP reagiert darauf verschnupftLetzteres irritiert den Koalitionspartner. „Das wurde mit uns nicht abgesprochen. Daher liegt die Vermutung nahe, dass es sich nur um eine politische Show handelt“, murrt ÖVP-Manager Matthias Zauner. Er beeilt sich aber zu versichern, dass „diese Idee ohnedies bereits geprüft“ werde.„Christliche Wurzeln nicht verstecken!“Und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner brach bei der Illuminierung des Christbaums im Regierungsviertel, der diesmal übrigens aus Altendorf im Bezirk Neunkirchen kommt, eine Lanze für das Kreuz: „Das Kreuz ist und bleibt in unseren Schulen, Kindergärten und Spitälern. Denn wir verstecken unsere christlichen Wurzeln nicht.“Warum die Holzkreuze in den Kliniken durch kaum sichtbare gläserne ersetzt werden, blieb allerdings unerklärt ...