Robert Klauß hat Rapid sportlich wieder wach geküsst, am Sonntag soll ein Heimsieg gegen Blau Weiß Linz folgen. Deshalb ist der 1. Dezember aber nicht besonders: Der grün-weiße Trainer „feiert“ seinen 40. Geburtstag. Ohne Party. Wie der Deutsche wirklich tickt, was ihm Luxus bedeutet, wo er emotional wird – das alles verrät er der „Krone“...
Mit Blau Weiß Linz hat Rapid noch eine Rechnung offen. In der Stahlstadt kassierten die Wiener mit 0:3 ihre bislang einzige Liga-Pleite. „Wir haben etwas gutzumachen“, bestätigt Robert Klauß. Sein eigener Ehrentag ist für den Trainer-Legionär nebensächlich. Dabei wird der Deutsche 40, ein besonderer Geburtstag. Mit der „Krone“ sprach der zweifache Familienvater...... über seine Partypläne zum Geburtstag:„Ich kann an einem Spieltag doch kein Fest machen. Meine letzte Feier war mit 30 in Leipzig, seitdem nicht mehr. Das Wetter ist immer beschissen. Und meine Freunde sind in Leipzig, also nie da, wo ich gerade bin.“... über den ominösen 40er:„Ich sehe vielleicht so aus, aber ich fühle mich Null wie 40. Ich bin noch immer wie ein kleines Kind, freue mich über schlechte Witze, könnte den ganzen Tag nur Blödsinn reden.“... über seine Rolle als Vater:„Ich bin nicht streng, aber klar, die Jungs dürfen nicht alles. Ich war selbst auch ein guter Schüler, obwohl ich nie ruhig sitzen konnte, eine große Klappe hatte.“... über die Aufregung, als er seinen neuen Profi-Mitspielern bei RB Leipzig auf der Mensa günstiges Essen verschaffte:„Die „Bild“ hat berichtet, aber es war kein Eklat. Wir haben auch nicht das System hintergegangen. Wir wollten nur ein schnelles, gesundes Essen bekommen, nicht lange in einem Restaurant warten. Ich war noch Student, hatte daher einen Zugang. Aber das war nicht böswillig.“... über seinen TV-Auftritt 2015 bei Schlag den Raab:„Ich war Student, habe es wegen der Chance auf schnelles Geld gemacht. Es hat keinen Spaß gemacht, nervt mittlerweile. Ich gehe nur noch ins TV, wenn es um Fußball geht.“... über seine Berufswahl, wenn er nicht Fußballtrainer geworden wäre:„Wahrscheinlich Lehrer für Sport und Geschichte, den Weg hatte ich bereits eingeschlagen.“... über Aha-Momente in Wien und den Dialekt:„Hier hat gefühlt jeder einen Spitznamen. Ich übernehme eure Begriffe, die mir gefallen. Das Wienerische hört sich bei mir leider nicht gut an. Aber Oida oder Gemma sage ich mittlerweile auch.“... über den emotionalsten Moment als Rapid-Trainer:„Das war der erste Derbysieg, noch bevor die Ereignisse alles überschattet haben. Beim 3:0 vom Grüller (Anm. Marco Grüll), als das Dach weggeflogen ist, da wussten wir, dass wir das gewinnen. Das war schon geil.“... über den Fan in ihm:„Werder ist schon noch der Verein, dem mein Herz gehört. Aber ein Fan zu sein, das geht nicht mehr.“... über Gesänge in der Coachingzone:(lacht): „Im Kopf singe ich bei „Magischer SCR“ immer mit, manchmal bewege ich halt auch die Lippen. Einmal war halt gerade die TV-Kamera auf mich gerichtet. „Wien West Hütteldorf“ finden wir vom Trainerteam auch geil. Wenn das ertönt, lachen wir uns auf der Bank alle an. Aber auch die Hymne vom Club (Anm. Nürnberg) kenne ich auswendig. Und als ich als Gegner in Bremen war, musste ich mir bei der Werder-Hymne auch auf die Lippen beißen.“... über seinen hohen Sympathiewerte:„Man sollte einen Trainer erst bewerten, wenn er weg ist. Der Schnitt fällt am Ende ja immer ab, deshalb wird man ja entlassen. Ich bleibe authentisch, verstelle mich nicht, fühle mich in Wien und bei Rapid einfach wohl. Die Menschen sind entspannt, haben einen guten Schmäh. Es wird alles nicht so ernst genommen.“... über seinen Wunsch zum Geburtstag:Natürlich einen Heimsieg. Und Gesundheit, dass mein körperliche Verfall noch länger warten lässt (lacht).... über Geld im Fußball, was ihm Luxus bedeutet:„Ich habe eine Casio-Uhr um 34,99 Euro, das dritte Model. Ich mache mir Null aus Luxusgütern, meine Klamotten sind dezent. So bin ich erzogen worden, ich mag es nicht, zu zeigen, was man hat. Aber mir ist natürlich bewusst, dass ich im Luxus lebe. Das bedeutet für mich, dass ich mir um Geld keine Sorgen machen muss. Bei den Spielern halte ich mich bei dem Thema raus. Sie haben alle Berater, ihre Familien. Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen.“... über Personen, mit denen er sich gerne einmal länger unterhalten würde:„ Ich hatte das große Glück, dass ich mich mit Jürgen Klopp und Christian Streich bei einer Tasse Tee schon austauschen durfte. Im Fußball wäre es jetzt Xabi Alonso. Ansonsten mit Angela Merkel. Ich bewundere es, wie sie in der männerdominierten Politik so lange so gerade bleiben konnte. Und es jetzt schafft, sich rauszuhalten.“