Husten, Fieber oder Gliederschmerzen – oft ist unklar, ob es sich um eine harmlose Erkältung, die Grippe oder doch um Corona handelt. Hinter den Symptomen verbergen sich verschiedene Ursachen. Doch wie lassen sie sich eindeutig voneinander unterscheiden und welche Maßnahmen sind sinnvoll?
Die kalte Jahreszeit bringt nicht nur Schnee und gemütliche Abende, sondern oft auch Schnupfen, Husten und Abgeschlagenheit. Erkältungen sind in dieser Zeit keine Seltenheit, doch nicht immer ist die Ursache harmlos. Auch die Grippe und das Coronavirus sind aktive Begleiter des Winters. Obwohl die Symptome oft ähnlich wirken, stecken unterschiedliche Erreger dahinter. Es ist entscheidend zu wissen, welche Krankheit vorliegt, um die richtige Behandlung zu wählen und sich schnell zu erholen.Erkältung: Häufig, aber meist harmlosDie auch als grippaler Infekt bekannte Erkältung ist die häufigste Ursache für Unwohlsein in der kalten Jahreszeit. Sie beginnt oft schleichend: Ein Kratzen im Hals, eine verstopfte Nase und leichtes Unwohlsein sind typische Anzeichen. Hohes Fieber ist selten, und die Beschwerden klingen meist innerhalb einer Woche von selbst ab. Unterstützend helfen viel Ruhe, warme Getränke und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Auch Inhalationen mit Kamille oder Salzwasser können den Heilungsprozess unterstützen und den Schleim lösen.Eine Erkältung wird durch zahlreiche Viren ausgelöst, die das Immunsystem fordern, aber in der Regel nicht überfordern. Die körpereigene Abwehr kämpft in der Regel erfolgreich gegen diese Viren an. Kritisch kann es jedoch werden, wenn die Abwehr geschwächt ist und bakterielle Infektionen wie eine Bronchitis oder Nebenhöhlenentzündung hinzukommen. Dann sind gegebenenfalls Antibiotika notwendig. Ansonsten reicht es in der Regel, die Symptome mit Hausmitteln zu lindern: Wärmflaschen für den Brustbereich oder Dampfbäder können das Wohlbefinden steigern und den Heilungsprozess beschleunigen. Auch Halsbonbons oder Tees mit Ingwer und Honig wirken beruhigend auf den Hals.Grippe: Mehr als nur ein InfektDie Grippe unterscheidet sich deutlich von der Erkältung, auch wenn manche Symptome ähnlich wirken. Sie beginnt plötzlich und mit voller Wucht. Innerhalb weniger Stunden treten hohes Fieber, Schüttelfrost und extreme Erschöpfung auf. Oft kommen Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und ein trockener, schmerzhafter Husten hinzu. Im Gegensatz zur Erkältung legt die Grippe den Körper vollständig lahm und kann ohne Behandlung bis zu zwei Wochen anhalten.Für gesunde Erwachsene ist sie meist gut überstehbar, jedoch kann sie bei älteren Menschen, Schwangeren oder Menschen mit Vorerkrankungen zu Komplikationen wie Lungenentzündungen führen. Ein Arztbesuch ist in solchen Fällen unbedingt ratsam. Auch Bettruhe und eine hohe Flüssigkeitszufuhr sind bei der Grippe essenziell. Die Symptome können durch fiebersenkende Medikamente gelindert werden, wobei die Einnahme nur nach Bedarf und nicht über längere Zeiträume erfolgen sollte, um Nebenwirkungen zu vermeiden.In schweren Fällen kann eine Krankenhausbehandlung notwendig werden, insbesondere wenn Komplikationen wie eine Lungenentzündung auftreten. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Kinder und ältere Personen. Deshalb wird eine jährliche Grippeimpfung empfohlen, um sich gegen die saisonalen Grippeviren zu schützen.Corona: Unberechenbar und vielseitigDie Symptome des Coronavirus sind vielfältig und reichen von mildem Schnupfen bis hin zu schweren Atemproblemen. Einige Betroffene bemerken kaum Beschwerden, während andere unter starkem Fieber, Husten und einem auffälligen Geschmacks- oder Geruchsverlust leiden. Ein weiteres Merkmal von Corona ist die mögliche Langzeitbelastung. Auch Wochen nach der akuten Phase berichten viele Menschen über anhaltende Müdigkeit oder Atembeschwerden, ein Phänomen, das als „Long Covid“ bekannt ist.Im Falle einer Corona-Infektion ist es entscheidend, sich sofort zu isolieren, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Bei milden Verläufen helfen Ruhe, Flüssigkeitszufuhr und fiebersenkende Mittel. Bei schwereren Fällen, insbesondere bei Atemnot oder niedrigem Sauerstoffgehalt im Blut, ist eine medizinische Betreuung erforderlich, die in einigen Fällen sogar eine Hospitalisierung notwendig machen kann.Ein weiterer wichtiger Aspekt bei Corona ist die Testung. Wer positiv getestet wird, sollte sich nach Möglichkeit isolieren, oder einen entsprechenden Mund-Nasen-Schutz tragen. Gegebenenfalls muss ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, um den Verlauf der Krankheit zu überwachen. Zudem spielt die Impfung eine zentrale Rolle im Schutz vor schwerwiegenden Verläufen.Warum die Unterschiede wichtig sindErkältung, Grippe und Corona haben eines gemeinsam: Sie werden durch Viren ausgelöst und können das Immunsystem stark fordern. Doch während eine Erkältung meist harmlos ist, können Grippe und Corona ernste Folgen haben. Das Wissen um die Unterschiede hilft, rechtzeitig die richtigen Maßnahmen zu ergreifen – sei es, sich auszuruhen, eine medizinische Behandlung in Anspruch zu nehmen oder andere vor einer möglichen Ansteckung zu schützen.Die kalte Jahreszeit muss also nicht zwangsläufig mit Krankheiten einhergehen. Mit einem achtsamen Umgang, präventiven Maßnahmen wie einer guten Hygiene und einem gestärkten Immunsystem lassen sich viele Infektionen vermeiden. Zudem sollte man stets auf die Symptome achten und im Zweifelsfall rechtzeitig den Arzt, um sicherzustellen, dass die richtige Behandlung – speziell beim Einsatz von Medikamenten – erfolgt.