Bei der Signa geht es Schlag auf Schlag: Nach der Signa Prime Selection AG, dem Flaggschiff der Immosparte der Signa-Gruppe, hat Freitagfrüh auch die Signa Development Selection AG einen Insolvenzantrag beim Wiener Handelsgericht eingereicht, berichten AKV, KSV1870 und Creditreform.
Wie die Prime und die übergeordnete Signa Holding, die Ende November Insolvenz anmeldete, strebt Signa Development ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung an. Die Verbindlichkeiten der Development betragen laut AKV-Informationen rund 1,3 Milliarden Euro. Spezialisiert ist die Signa Development auf Immobilienentwicklungsprojekte im deutschsprachigen Raum und Norditalien.„Kaufen - entwickeln - verkaufen“Die aktuelle Bilanzsumme der Signa Development wird auf der Webseite mit 4,6 Milliarden Euro angegeben. Das „Gross Asset Value“, also die Summe der Immobilienwerte, lag der Creditform zufolge per 31. Dezember 2022 bei rund 2,8 Milliarden Euro. Das Unternehmen verfolgt laut eigenen Angaben die Strategie „Kaufen - entwickeln - verkaufen“. Der Fokus liege dabei auf Immobilienentwicklungsprojekten in guten Lagen, abseits von Premium-Innenstadtlagen, um nicht mit der - mittlerweile insolventen - Schwestergesellschaft Signa Prime in Konkurrenz zu treten.Zu den Projekten zählen laut Unternehmensangaben „The Icon“, „Bel & Main“, die Parkappartements am Belvedere und das Hotel Andaz - alle vier in der Nähe des Wiener Hauptbahnhofs. Auch das Gries Village in Bozen oder das Berliner Bremsenwerk gehören demnach zu den Entwicklungsprojekten. Nun kam die Pleite, in der die Fortführung mit einer Sanierung gelingen soll.Bereits seit November auf „Ramsch-Niveau“Die nunmehrige Insolvenz hat sich bereits im Vorfeld abgezeichnet. Am 8. Dezember erklärte die luxemburgische Tochtergesellschaft Signa Development Finance, dass sie selbst, die Signa Development und weitere Gesellschaften der Gruppe wohl „in sehr naher Zukunft“ Insolvenzanträge stellen werden. Als Erklärung verwies man auf die Liquiditätssituation der Signa Development. Ende November hatte die Ratingagentur Fitch die Signa Development in ihrer Kreditwürdigkeit bereits auf „Ramsch-Niveau“ herabgestuft.Verschachtelte EigentümerstrukturDie Eigentümerstruktur ist sehr verschachtelt. 19 Aktionäre, darunter 14 Gesellschaften mit weiteren unterschiedlichen Besitzern, Stiftungen - wobei die Familie Benko Privatstiftung eine wichtige Rolle spielt - und Investoren halten Anteile an der Signa Development. Die Mitaktionärin Signa Holding hält mehr als acht Prozent und soll im Rahmen ihres bereits eröffneten Insolvenzverfahrens saniert werden. Berechnete wirtschaftliche Eigentümer sind laut Wirtschafts-Compass schlussendlich Ingeborg Benko, René Benko, TPA-Wirtschaftsprüferin und -Steuerberaterin Karin Fuhrmann sowie Marcus Mühlberger. Letztgenannter ist neben Christoph Stadlhuber Geschäftsführer der bereits Ende November insolvent gewordenen Signa Holding.if(!apaResc)var apaResc=function(a){var e=window.addEventListener?"addEventListener":"attachEvent",t,n;(0,window[e])("attachEvent"==e?"onmessage":"message",function(e){if(e.data[a]) for(var t=document.getElementsByClassName(a),n=0;n!=t.length;n++) t[n].style.height=e.data[a]+"px"},!1)}; apaResc("apa-1685-23");Vorstandssprecher wurde schon zuletzt der Sanierer Erhard Grossnigg. Sein Vorgänger Timo Herzberg war wegen fragwürdiger Geschäfte mit sofortiger Wirkung als CEO enthoben worden, was dieser auch bei der besonders wichtigen Signa-Immobiliengesellschaft Signa Prime Selection AG war.