Der Reiseboom ist nach wie vor enorm. Doch auch wenn die Mehrheit der Österreicher heuer wieder auf Reisen geht, kann sich jeder Sechste hierzulande keinen Urlaub von mindestens einer Woche leisten. Bei Haushalten mit geringen Einkommen trifft es sogar jeden Dritten.
Die Reiselust der Österreicher ist ungebrochen hoch. Knapp neun von zehn planen heuer einen Urlaub mit mindestens einer Übernachtung, so eine Studie des Verkehrsbüros.Die hohe Teuerung geht jedoch an den heimischen Haushalten nicht spurlos vorbei. „Unsere Analysen zeigen, dass jeder sechste Österreicher im Sommer 2024 auf eine Urlaubsreise verzichten muss“, so Ernst Gittenberger von der Johannes Kepler Uni Linz (JKU). Konkret sind es 17 Prozent der Bevölkerung. In den Jahren vor dem starken Anstieg der Inflation waren es konstant „nur“ zwischen 12 und 13 Prozent.Jeder dritte Haushalt mit geringen Einkommen muss zu Hause bleibenFür Haushalte mit geringen Einkommen (unter 2000 Euro netto im Monat) ist eine Urlaubsreise noch schwieriger hinzubekommen. Hier müssen sogar ein Drittel (34 Prozent) auf eine Urlaubswoche im Sommer verzichten. Zum Vergleich dazu: Bei Familien mit über 5000 Euro monatlich netto trifft dies gerade einmal auf drei Prozent zu. Hier sind es vor allem jene mit vielen Kindern.Reisebudget schrumpft bei jedem vierten UrlauberDoch auch jene, die sich eine Auszeit am See oder Meer leisten, setzen den Sparstift an. „Ein Viertel der Urlauber muss mit einem geringeren Budget als im Vorjahr auskommen. Urlaub hat für viele heuer einen höheren Preis“, ergänzt Professor Christoph Teller (JKU). Bei den ärmeren Haushalten, die eine Reise finanziell hinbekommen, geben sogar vier von zehn weniger Geld aus. Laut einer Erhebung von Durchblicker sinkt insgesamt heuer das Budget um 300 Euro auf durchschnittlich 1800 Euro pro Person. Gleichzeitig hat sich die Reisedauer um einen Tag verkürzt.Im Fokus stehen laut Ruefa-Reisekompass heuer wieder Sonne, Strand und Meer. Jeder Zweite plant einen Badeurlaub. Neben Österreich (68 Prozent) sei Italien (32 Prozent) und Kroatien (26 Prozent) sehr gefragt.