Vergessen Sie den besten Hochleistungscomputer, Künstliche Intelligenz, hochbegabte Nobelpreisträger – die wahren Gedächtnis-Meister sind unsere Immunzellen. Die körpereigene Abwehr ist ein komplexes Räderwerk mit Gedächtnis und entwickelt sich über das gesamte Leben weiter.
Die Immunzellen werden schon beim Ungeborenen aktiv, wo sie mütterliche Informationen zur Abwehr zur angeborenen Immunität, mit der wir auf die Welt kommen, und der erworbenen, die sich aus dem Kontakt mit Krankheitserregern ergibt. Das System lernt ein Leben lang! Letzteres besteht u.a. aus den besonders effizienten T-Zellen (gehören zu den weißen Blutkörperchen). Das „T“ weist auf Thymus hin, wo deren Ausreifung stattfindet. Diese „Mini-Soldaten“ kommen ursprünglich aus dem Knochenmark und verfügen über einen ausgeklügelten Aufbau: T-Helferzellen erkennen Fremdkörperstrukturen sowohl von außen als auch im Organismus selber. Sie geben danach Signalstoffe ab. T-Killerzellen werden aktiviert. Sie töten Erreger, infizierte oder entartete Zellen (Stichwort Krebs) ab und sind rasch einsatzfähig. T-Gedächtniszellen entstehen als sogenannte primäre Immunantwort nach Kontakt mit einem Eiweißstoff, der als schädlich erkannt wird. Beim nächsten Kontakt wird der „Feind“ sofort entlarvt und gezielt angegriffen. Daraus lässt sich erklären, warum wir etwa nach einer Masern- oder Rötelinfektion immun dagegen werden. Auch vorbeugende Impfungen folgen diesem Prinzip der Immunisierung.