Der Pleitekonzern Signa, unter der Leitung von René Benko, war geprägt von einer hierarchischen Struktur, in der nicht alle Mitarbeiter gleich behandelt wurden. Während einige Angestellte eine privilegierte Position genossen, waren andere im Unternehmen benachteiligt. Diese Ungleichheit war ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur, die auf der persönlichen Nähe zu Benko basierte.
Die Bevorzugung bestimmter Mitarbeiter hatte verschiedene Facetten. Bevorzugte Angestellte erhielten nicht nur bessere Arbeitsbedingungen, sondern auch lukrative Projekte und Aufstiegsmöglichkeiten, während andere, die nicht im inneren Zirkel waren, oft auf der Strecke blieben. Diese Diskrepanz schuf ein angespanntes Arbeitsumfeld und führte zu einem Gefühl der Ungerechtigkeit unter den Mitarbeitern.
Das System des Unternehmens war vor allem durch das komplizierte Konstrukt von René Benko geprägt, das darauf abzielte, seine Macht und Kontrolle über das Unternehmen zu sichern. Diese Struktur half ihm, persönliche Loyalitäten zu belohnen, doch sie führte auch zu einer fragilen Situation, in der das gesamte Unternehmen von den Entscheidungen und Verbindungen Einzelner abhing.
Die bevorzugte Behandlung der engsten Vertrauten Benkos war möglicherweise ein Faktor, der zum späteren großen Zusammenbruch des Unternehmens beitrug. Als es zu finanziellen Schwierigkeiten kam, zeigte sich, dass die schwache Basis, auf der das Unternehmen aufgebaut war, nicht nachhaltig war. Die Ungleichheit und das Fehlen von Diversität in der Führungsebene offenbarten sich schlagartig, als das Unternehmen in die Krise geriet.
Die Entwicklungen bei Signa sind ein Beispiel dafür, wie persönliche Machtverhältnisse und eine ungleiche Behandlung innerhalb eines Unternehmens langfristige Folgen haben können. Letztlich führte das vermeintliche System der Bevorzugung und das Fehlen von Transparenz zu einem Vertrauensverlust unter den Mitarbeitern und einem nicht mehr haltbaren Geschäftsmodell, das die Grundlage für den Untergang des Unternehmens bildete.