Bei extremen Temperaturen kann der menschliche Körper schnell gefährdet sein. Besonders bei extremen Minusgraden kann es im Freien rasch zu Erfrierungen oder einer Unterkühlung kommen. Ein Experte erklärt, wie der Körper auf solche Kälte reagiert und welche Schutzmaßnahmen getroffen werden können. Dabei ist es überraschend, dass es sogar möglich ist, bei Temperaturen von zehn Grad über dem Gefrierpunkt zu erfrieren.
Wenn der Körper extremen Kältebedingungen ausgesetzt ist, beginnt er, Wärme zu verlieren. Die Körperkerntemperatur, die normalerweise zwischen 36,5 und 37,5 Grad Celsius liegt, kann rapide sinken. Dies geschieht vor allem, wenn der Körper nicht ausreichend geschützt ist, sei es durch Kleidung oder durch Bewegung, die Wärme erzeugt. Der Körper aktiviert verschiedene Mechanismen, um die Wärme zu halten—unter anderem die Verengung der Blutgefäße, was dazu führt, dass weniger warmes Blut zu den Extremitäten gelangt.
Die Folgen einer solchen Kälteexposition sind gravierend: Zuerst tritt Gefühllosigkeit in den Händen und Füßen auf, gefolgt von Schmerzen und schließlich von Erfrierungen, die Gewebe schädigen können. Wenn der Körper weiter auskühlt, besteht das Risiko einer Unterkühlung, bei der die Körpertemperatur unter 35 Grad Celsius fällt. Diese Erkrankung kann lebensbedrohlich sein und erfordert sofortige medizinische Hilfe.
Ein wichtiger Punkt, den Experten betonen, ist die Bedeutung angemessener Kleidung bei Kälte. Schichten von Kleidung helfen, die Wärme zu speichern. Insbesondere sollte darauf geachtet werden, dass Kopf, Hände und Füße gut geschützt sind, da hier der größte Wärmeverlust auftritt. Materialien wie Wolle oder spezielle Wärmeisolierungen sind ideal, da sie nicht nur warm halten, sondern auch Feuchtigkeit ableiten.
Außerdem kann das Risiko von Erfrierungen und Unterkühlung auch bei milderen Temperaturen bestehen. Der Experte erklärt, dass Faktoren wie Windchill—der gefühlte Temperatur - und Nässe einen großen Einfluss darauf haben, wie schnell der Körper auskühlen kann. An einem kalten, windigen Tag kann die Temperatur schnell gefährlicher werden als bei Temperaturen, die auf den ersten Blick harmlos erscheinen. Selbst bei Temperaturen um den Gefrierpunkt besteht die Möglichkeit, dass ein Mensch durch die Kombination von Wind und Feuchtigkeit ernsthafte gesundheitliche Probleme erleidet.
Zusätzlich zu den physischen Schutzmaßnahmen ist es wichtig, auf die Signale des Körpers zu achten. Wenn man Anzeichen von Kälte, wie Zittern, Taubheit oder Verwirrung bemerkt, sollte sofort gehandelt werden. Das Aufsuchen eines wärmeren Ortes und das Trinken von warmen Getränken können helfen, die Situation zu entschärfen und den Körper wieder aufzuwärmen.
Insgesamt ist es entscheidend, nicht zu unterschätzen, wie schnell extreme Kälte zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann. Mit der richtigen Kleidung, Aufmerksamkeit für die eigenen Bedürfnisse und der Berücksichtigung von Wetterbedingungen kann man jedoch das Risiko minimieren und sicher durch die kalten Monate kommen.