In der Energiebranche gibt es bedeutende Unterschiede zwischen der Abrechnung von Strom und Gas. Während für Stromverbrauch häufig Smart Meter eingesetzt werden, die eine Fernablesung der Verbrauchsdaten ermöglichen, fehlt eine solche Technologie im Gasbereich. Dies hat zur Folge, dass die Jahresabrechnungen für Gasverträge in den meisten Fällen auf abgelesenen Werten basieren, was jedoch nicht immer der Fall ist.
Die Problematik zeigt sich insbesondere bei Verbrauchsabgrenzungen, besonders wenn Kunden umziehen. In diesen Fällen muss der Verbrauch zwischen den alten und neuen Kunden oft nur rechnerisch ermittelt werden. Diese Methode ist nicht nur fehleranfällig, sondern kann auch zu Unstimmigkeiten und Missverständnissen zwischen den Verbrauchern und den Energieanbietern führen. Wolfgang Urbantschitsch, der Vorstand von E-Control, äußert sich kritisch zu dieser Situation und betont, dass hier deutliche Verbesserungen erforderlich sind.
Urbantschitsch ist der Meinung, dass es an der Zeit sei, innovative Lösungen zu finden, um die Abrechnung von Gasverbrauch transparenter und gerechter zu gestalten. Die Einführung von Smart Metern für Gas könnte eine Lösung darstellen, die nicht nur die Abrechnung vereinfacht, sondern auch den Kunden mehr Kontrolle über ihren Energieverbrauch gibt. In diesem Zusammenhang wäre es wichtig, die technischen und finanziellen Rahmenbedingungen zu prüfen, um eine flächendeckende Einführung zu ermöglichen.
Eine Umstellung auf moderne Messtechnologien könnte auch dazu beitragen, den Energieverbrauch insgesamt effizienter zu gestalten. Verbraucher könnten durch den Einsatz von Smart Metern beispielsweise Echtzeitdaten zu ihrem Gasverbrauch erhalten und dadurch bewusster mit Energie umgehen. Dies würde nicht nur den Geldbeutel der Verbraucher entlasten, sondern könnte auch positive Effekte auf die Umwelt haben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gasabrechnung in der aktuellen Form einige Schwächen aufweist, die es zu beheben gilt. Wolfgang Urbantschitsch von E-Control fordert Veränderungen in diesem Bereich und setzt sich für die Einführung von Technologien ein, die die Verbrauchserfassung revolutionieren könnten. Dies würde nicht nur die Beziehung zwischen Verbrauchern und Anbietern verbessern, sondern auch einen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und transparenteren Energiezukunft darstellen.