Ex-Bayern-Star Bixente Lizarazu hat Anfang Dezember mit seinen Worten „Ich bin krank.“ für Aufsehen gesorgt. Der ehemalige Profi, der sechsmaliger Meister, Champions-League-Sieger und Gewinner des Weltpokals ist, leidet an Muskeldysmorphie, einer ernsthaften Selbstwahrnehmungsstörung. Diese Störung wird auch als Bigorexie oder Muskelsucht bezeichnet und nimmt in der heutigen Gesellschaft immer mehr zu.
Muskeldysmorphie ist eine Form der Körperdysmorphie, bei der Betroffene ein verzerrtes Körperbild haben. Sie sind oft unzufrieden mit ihrem Aussehen und haben das Gefühl, nicht genug Muskeln aufzubauen, selbst wenn sie bereits muskulös sind. Dies führt oft zu einem obsessiven Trainingsregime und extremen Diätpraktiken, die gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen können.
Die Erkrankung betrifft zunehmend junge Männer und Burschen, die unter dem Druck stehen, einem idealisierten Körperbild zu entsprechen. In einer Zeit, in der soziale Medien und Fitnesskultur omnipräsent sind, fühlen sich viele Menschen gezwungen, ihren Körper zu perfektionieren, was die Symptome dieser Störung verschärfen kann.
Die Auswirkungen von Muskeldysmorphie sind vielfältig und reichen von psychologischen Problemen, wie Angstzuständen und Depressionen, bis hin zu physischen Gesundheitsproblemen. Übermäßiges Training kann zu Verletzungen führen, während strenge Diäten oft zu Nährstoffmängeln führen können. Die Kombination dieser Faktoren kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.
Es ist wichtig, dass die Gesellschaft das Bewusstsein für Muskeldysmorphie schärft und zeigt, dass es Hilfe gibt. Eine frühzeitige Erkennung und Intervention können entscheidend sein, um den Betroffenen zu helfen, ein gesundes Körperbild zu entwickeln und die damit verbundenen Verhaltensweisen zu ändern. Psychologische Beratung und Unterstützung durch Fachleute können eine wichtige Rolle bei der Genesung spielen.
Die Offenheit von Prominenten wie Bixente Lizarazu ist ein Schritt in die richtige Richtung, um das Stigma rund um psychische Erkrankungen abzubauen und ein offenes Gespräch über psychische Gesundheit zu fördern. Es ist entscheidend, dass Betroffene wissen, dass sie nicht allein sind und dass es Hilfe gibt, um einen gesunden Lebensstil und ein positives Körperbild zu erreichen.