Im heimischen Möbelhandel hat sich eine dramatische Entwicklung abgespielt, die zu einem erheblichen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit geführt hat. Die Firma kika/Leiner, die eine bedeutende Rolle im Möbelvertrieb Österreichs spielt, sah sich im Juli 2023 gezwungen, gleich 23 ihrer Möbelhäuser zu schließen. Diese Maßnahme war Teil eines schrittweisen Prozesses, der letztendlich zur Insolvenz des Unternehmens führte.
Ende Jänner 2024 wurde bekannt, dass auch die restlichen 17 Standorte von kika/Leiner in der Folge der Insolvenz geschlossen wurden. Dies bedeutete das definitive Aus für eine der bekanntesten Marken im österreichischen Möbelhandel und setzte damit einen weiteren schweren Schlag gegen die Konkurrenz in diesem Sektor. Kika/Leiner hatte über die Jahre hinweg eine treue Kundenbasis aufgebaut und war daher eine feste Größe im Markt.
Nach der Schließung der Möbelhäuser von kika/Leiner kam es zu einem größeren Umbruch im Markt. Die österreichische Firma XXXLutz, die zu den größten Möbelanbietern in Europa zählt, ergriff die Gelegenheit und kaufte elf ehemalige Standorte von kika/Leiner, um ihr eigenes Filialnetz weiter auszubauen. Dieser Schritt löste jedoch Bedenken bei den Wettbewerbshütern aus, da die Übernahme der Standorte durch einen dominierenden Akteur Fragen zur Marktverteilung aufwarf.
Die Wettbewerbskommission nahm die Angelegenheit ernst und leitete umfassende Ermittlungen ein, um sicherzustellen, dass die Übernahme keine monopolartige Stellung im Möbelhandel zur Folge hätte. Dabei wurde insbesondere darauf geachtet, dass auch kleinere Wettbewerber im Markt erhalten bleiben und die Kunden weiterhin eine Auswahl an Anbietern haben. Die Marktsituation war angespannt, da das Ausscheiden von kika/Leiner eine große Lücke hinterließ, die von anderen Anbietern gefüllt werden musste.
Nach einigen Monaten der Untersuchung und der Bewertung der Marktsituation gab die Wettbewerbsbehörde jedoch bekannt, dass die Ermittlungen eingestellt wurden. Dies bedeutet, dass die Übernahme durch XXXLutz unter den gegebenen Bedingungen als unproblematisch erachtet wurde. Es konnten keine erheblichen wettbewerbsrechtlichen Bedenken festgestellt werden, die gegen die Transaktion sprechen würden.
Die Schließung der kika/Leiner-Filialen und die anschließende Übernahme durch XXXLutz könnte langfristige Auswirkungen auf die Struktur des Möbelmarktes in Österreich haben. Obwohl die Wettbewerbshüter keine Einwände erhoben haben, bleibt abzuwarten, wie sich die Märkte entwickeln werden und ob andere Möbelanbieter in der Lage sind, sich zu behaupten und einen adäquaten Wettbewerb zu bieten.
Insgesamt zeigt sich, dass die Insolvenzen im Möbelhandel und die damit verbundenen Veränderungen ernsthafte Herausforderungen für die Branche darstellen. Verbraucher müssen möglicherweise nicht nur auf die Vielfalt der Angebote verzichten, sondern auch auf die Preisgestaltung, die durch eine konzentrierte Marktsituation beeinflusst werden könnte. Die Branche wird sich in den kommenden Monaten und Jahren weiterentwickeln müssen, um den Erwartungen der Verbraucher gerecht zu werden und das Gleichgewicht im Markt aufrechtzuerhalten.