Die 58-jährige Sylvia Sperandio hat als erste Frau den Rang eines Generalmajors beim österreichischen Bundesheer erreicht und damit Geschichte geschrieben. Anlässlich des Weltfrauentags gab sie der „Krone“ ein Interview, in dem sie über verschiedene Themen sprach, die für Frauen im Militär von Bedeutung sind.
In dem Gespräch äußerte Sperandio ihre Sichtweise zur Frauenquote im Bundesheer. Sie ist der Meinung, dass eine gesamte Gesellschaft davon profitiert, wenn Frauen in allen Bereichen, einschließlich der Streitkräfte, vertreten sind. Die Erhöhung der Frauenquote sei nicht nur eine Frage der Gleichheit, sondern auch eine Frage der Effizienz und Leistungsfähigkeit, da diverse Teams unterschiedliche Perspektiven und Lösungsansätze bieten können.
Ein weiteres zentrales Thema war die Frage der Wehrpflicht für Frauen. Sylvia Sperandio glaubt, dass die Einführung einer Wehrpflicht für Frauen diskutiert werden sollte. Ihrer Meinung nach könnte dies dazu führen, dass mehr Frauen in den Streitkräften dienen und die Gesellschaft ein höheres Bewusstsein für die Rolle und die Herausforderungen des Militärs entwickeln könnte. Dennoch betonte sie, dass dies nicht gewaltsam geschehen sollte, sondern durch Aufklärung und freiwillige Optionen erweitert werden sollte.
Das Interview beleuchtet auch die Herausforderungen, denen Frauen im Militär weiterhin gegenüberstehen. Trotz ihrer Errungenschaften gibt es nach wie vor bestehende Vorurteile und Diskriminierungen, die Frauen davon abhalten, Führungspositionen zu erreichen. Sperandio fordert eine Änderung der Unternehmenskultur im Bundesheer, um bessere Bedingungen für Frauen zu schaffen. Dies beinhaltet auch die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, was insbesondere für Frauen wichtig ist, die sowohl Karriere machen als auch für ihre Familien sorgen möchten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sylvia Sperandio mit ihrer Position und ihren Überzeugungen ein positives Zeichen für die Gleichstellung der Geschlechter in militärischen Einrichtungen setzt und dazu anregt, über notwendige Veränderungen nachzudenken. Ihr Wunsch nach einer verstärkten Repräsentation von Frauen im Bundesheer führt zu wichtigen Diskussionen über Strukturveränderungen und das Allgemeinwohl.